Der Irak gilt als fragiler Staat in einer durch die Syrienkrise und durch Auseinandersetzungen mit bewaffneten Milizen destabilisierten Region. Durch den Krieg gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) wurden manche Regionen komplett verwüstet und Millionen von Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in den vergangenen zwei Jahren etwa 3,3 Millionen Menschen im eigenen Land vertrieben, außerdem leben ca. 225.000 syrische Flüchtlinge im Irak. UN-Angaben zufolge benötigen im Irak derzeit etwa 10 Millionen Menschen Nothilfe, die Hälfte davon sind Kinder. Öffentliche Dienstleistungen und Infrastruktur, die bereits vor Ausbruch des Konflikts sehr schwach waren, sind an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geraten. Die anhaltenden Kämpfe – wie zum Beispiel um die nordirakische Stadt Mossul – sorgen immer wieder für neue Vertreibungswellen und einen akuten Bedarf an humanitärer Hilfe.  

Neben dem Kampf der irakischen Regierung und ihrer Verbündeten gegen den IS ist die friedliche Lösung der arabisch-kurdischen Spannungen eine der größten Herausforderungen für die zukünftige Stabilisierung des Landes. Dies trifft vor allem auf die Gebiete entlang der umstrittenen internen Grenzen zu, die sowohl von der irakischen als auch von der kurdischen Regierung beansprucht werden. Diese Regionen wurden über lange Zeit von den Behörden strukturell vernachlässigt und haben in den vergangenen Jahren stark unter Gewalt und Vertreibung durch den IS und andere Kriegsparteien gelitten. Der Wiederaufbau der im Konflikt zerstörten Infrastruktur und Lebensgrundlagen, die Reintegration von geflüchteten und nun zurückkehrenden Familien und die Stärkung des sozialen Zusammenhalts sind von enormer Bedeutung für die Stabilität des Landes.

Oxfam arbeitet im Irak in mehreren Provinzen, unterstützt dort den Wiederaufbauprozess und leistet humanitäre Hilfe, wo sie dringend benötigt wird.

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