Aldi übernimmt nach eigenen Angaben „Verantwortung für sichere und faire Arbeitsbedingungen“.

Für die Arbeiter/innen, die dafür sorgen, dass in den Regalen des Supermarktgiganten tropische Früchte landen, gilt dies offensichtlich nicht. So arbeiten Beschäftigte des Aldi-Nord-Zulieferers Fyffes in Honduras und Costa Rica unter teils katastrophalen Bedingungen:

  • Sie sind gefährlichen Pestiziden ausgesetzt.
  • Mindestlöhne und Sozialbeiträge werden nicht bezahlt.
  • Arbeiter/innen, die versuchen, sich in Gewerkschaften zu organisieren, werden bedroht, belästigt oder entlassen.
  • Bestehende Gewerkschaften werden nicht anerkannt.

Missstände auf Plantagen in Costa Rica und Honduras

Der irische Fruchtkonzern Fyffes ist über seine Tochterfirmen ANEXCO (Costa Rica) und Suragroh (Honduras) mitverantwortlich für diese Arbeitsrechtsverletzungen. Fyffes ist der führende Bananenimporteur in Europa, der Konzern gehört außerdem zu den größten globalen Händlern von Ananas und Melonen – und beliefert Aldi Nord. Sollte es Aldi wirklich ernst mit der Verantwortung für sichere und faire Arbeitsbedingungen meinen, muss das auch für Arbeiter/innen in Costa Rica und Honduras gelten.

Warum drängt Aldi seine Zulieferer nicht, für faire Bedingungen vor Ort zu sorgen? Steht der eigene Profit vor dem Wohl der Arbeiter/innen? Aldi hat als Supermarktgigant mit riesigem Marktanteil die Macht, die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten zu fordern – Profitinteressen sollten da nicht im Weg stehen.

Vor allem die Unterdrückung von Gewerkschaften ist ein zentrales Problem auf den Plantagen von Fyffes. Gewerkschaften sind ein Schlüssel zu besseren Arbeitsbedingungen: In Gewerkschaften organisierte Arbeiter/innen können gemeinsam für ihre Rechte eintreten. Zusammen sind sie stark genug, um für mehr Gesundheitsschutz, faire Löhne und Sozialbeiträge zu kämpfen.

Über 8.000 E-Mails an Aldi

Mehr als 8.000 Menschen wollen die Missstände auf den Plantagen nicht hinnehmen und appellierten in einer gemeinsamen Aktion per E-Mail an Aldi. Sie forderten den Supermarktgiganten auf, dafür zu sorgen, dass die Arbeiter/innen ihre Gewerkschaftsrechte wahrnehmen und für faire Arbeitsbedingungen eintreten können.

Gemeinsam bewegen wir Aldi

Diese Flut konnte Aldi nicht ignorieren – und hat reagiert: Gegenüber Oxfam bekräftigt der Konzern, dass die beschriebenen Zustände auf den Plantagen nicht zu seinem Verständnis von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen passen. Aldi toleriere derartige Bedingungen nicht.

Doch es reicht natürlich nicht, wenn Aldi uns gegenüber ein Lippenbekenntnis ablegt. Aldi muss jetzt handeln, seinen Einfluss auf Fyffes geltend machen und sich für die Arbeiter/innen in Costa Rica und Honduras einsetzen.

Der Zulieferer Fyffes bekommt währenddessen nicht nur von uns Druck. Im Rahmen der internationalen Kampagne „Make Fruit Fair!“ appellieren viele weitere Organisationen an den Fruchtkonzern, für faire Arbeitsbedingungen auf seinen Plantagen zu sorgen.

Wir bleiben dran!

Wir bleiben an Aldi dran – und nehmen für den weiteren Dialog all die Stimmen derjenigen mit, die sich an der Aktion beteiligt haben!

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