In Ecuador hat sich in den letzten Jahren der Anteil der Menschen, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben, verringert. Dennoch ist das Land immer noch durch große soziale Ungleichheit geprägt. Der Zugang zu Ressourcen, sozialer und politischer Teilhabe hängt stark von Herkunft und Geschlecht ab. Menschen auf dem Land sind von Armut ungleich stärker betroffen als Städter*innen, Frauen stärker als Männer, Menschen indigener und afrikanischer Abstammung stärker als Weiße. Obwohl das Gesetz die Geschlechter gleichstellt, stoßen Frauen im Privat- wie im Berufsleben auf vielfältige Hürden.
Exportschlager Bananen: Ausbeutung inklusive
Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist stark vom Export abhängig. Nach dem Erdöl, ist die Bananen-Produktion der wichtigste Wirtschaftssektor des Landes. Ecuador ist einer der führenden Bananenproduzenten der Welt und größter Bananenlieferant für den deutschen Markt. Der Anbau der Bananen fordert dramatische soziale und ökologische Kosten: In den riesigen Plantagen werden die Arbeiter*innen ausgebeutet und ihre Arbeitsrechte unterdrückt. Der hohe Pestizid-Einsatz in den riesigen Monokulturen hat gravierende Folgen für Menschen und Umwelt. Statt der konventionell produzierten Ausbeuter-Bananen, ist es daher empfehlenswert Fair Trade- und Bio-Bananen zu kaufen. Details zu den Zuständen auf Bananen-Plantagen finden Sie im Bericht „Süße Früchte, Bittere Wahrheit“.
Oxfam Deutschland engagiert sich seit Jahren für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung für Plantagen-Arbeiter*innen sowie einen verantwortungsvollen Einsatz von Pestiziden. Dabei legen wir ein Augenmerk auf deutsche Supermärkte, die durch ihre Marktmacht die Bedingungen auch am Anfang der Lieferkette wesentlich beeinflussen könnten, wenn sie es wollten.
Klimawandel und Naturkatastrophen
Ecuador gehört zu den Ländern mit der größten biologischen Vielfalt, doch die fragilen Ökosysteme des Landes sind bedroht durch Rodung, Übernutzung und Verschmutzung für die rohstoffgetriebene Ausbeutung. Widerkehrende Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Dürren und Überflutungen werden durch die Folgen des Klimawandels noch verschärft und bedrohen die indigene und ländliche Bevölkerung besonders stark.
Außerdem gehört Ecuador auf Grund seiner geographischen Lage zu den Ländern mit der größten Erdbebengefahr. Im April 2016 wurde es von einem der stärksten Erdbeben seit Jahrzehnten heimgesucht. Die Erschütterungen waren in zahlreichen Städten im Norden des Landes zu spüren, hunderttausende Menschen verloren alles. Oxfam unterstützte die Menschen vor Ort mit Nothilfe- und Wiederaufbauprogrammen. Bereits bei früheren Naturkatastrophen in Ecuador hat Oxfam Nothilfe geleistet, zuletzt 2008 beim Ausbruch des Tungurahua-Vulkans und den Überschwemmungen im selben Jahr.
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