Im Gazastreifen hat sich die Versorgung mit Strom und Wasser seit dem Ende des jüngsten Kriegs im August 2014 erheblich verschlechtert. Damals hatten 80 Prozent der Menschen noch vier Stunden Strom am Tag, heute sind es häufig nur noch zwei Stunden. Ursache sind vor allem die seit April anhaltenden drastischen Einschnitte in der Stromversorgung, für die sowohl die palästinensische Autonomiebehörde als auch die israelische Regierung verantwortlich sind. Bereits nach dem Krieg war die Hälfte der Abwasseraufbereitungsanlagen außer Betrieb. Heute funktioniert keine einzige mehr. Die Menschen vor Ort sind wie allzu häufig die Hauptleidtragenden des Konflikts: Sie haben kaum noch Zugang zu sauberem Wasser, Hygiene und Gesundheitsfürsorge.

Widerstandskraft der Bevölkerung geschwächt

Aufgrund der von der israelischen Regierung 2006 verhängten Blockade, die den Personen- und Warenverkehr in und aus dem Gazastreifen extremen Beschränkungen unterwirft, ist die Armut der rund zwei Millionen zählenden Bevölkerung und ihre Abhängigkeit von internationaler humanitärer Hilfe weiter angestiegen. Auch diese Hilfsmaßnahmen werden durch die Stromkrise behindert.

Von der Reparatur von Wasserentsalzungsanlagen bis zur Unterstützung von Landwirten, Fischern und kleinen Unternehmen – die Stromkrise betrifft so gut wie alle Oxfam-Arbeitsschwerpunkte und die gesamte Wirtschaft in Gaza. Die extreme Drosselung der Stromversorgung stellt eine unrechtmäßige Strafmaßnahme gegen die gesamte Bevölkerung dar und muss sofort beendet werden.

Sami Alhaw, Oxfam Media & Communications Officer in Gaza, berichtet über die Zustände in Gaza: Gaza: Wir sterben langsam in der Dunkelheit