Amina Ibrahim ist 50 Jahre alt. Sie hat zwölf Kinder: neun Söhne und drei Töchter. Ursprünglich kommt sie aus der Jarar-Zone, die sich in der Somali-Region in Äthiopien befindet. Die anhaltende Dürre zwang sie, ihre Heimat zu verlassen. Nun lebt sie mit ihrer Familie in Gunagado – einem Camp für Binnenvertriebene, das Oxfam mit sauberem Wasser versorgt. Mit betrübtem Blick und belegter Stimme berichtet sie von ihrem Leben, wie es vor über 30 Jahren war. Als es besser war.

„Als ich mit 16 Jahren heiratete, gab es eine große Feier. Alle aus dem Dorf feierten mit mir an meinem besonderen Tag. Es gab ein großes Festmahl, es wurde getanzt und alle waren glücklich. Das Fleisch war von Kamelen. Die Milch und die Butter von den Kühen.“ Mit traurigem Ausdruck fährt sie fort: „Doch als die Jahre ins Land zogen, begannen die Dinge, sich zu verändern. Heute fühlt es sich an, als würden wir in einer komplett anderen Welt leben. Für die jüngeren Kinder hört es sich an wie ein Märchen, wenn wir ihnen von unserem damaligen Leben erzählen. Das Wasser, das uns Oxfam bereitstellt, ist das Einzige, das mir Freude bereitet, das mich in Gang hält, das mich vor dem Tod bewahrt. Ich hoffe, dass niemand verdursten wird – wie all die Tiere, die wir besaßen. Heute gibt es nichts mehr, zu dem wir zurückkehren können. Dies hier ist der einzige Ort, an dem wir alle überleben können. Hier gibt es wenigstens Hilfe.“

Oxfam ist vor Ort

Binnenvertriebene stehen mit Wasserkanistern in einer Schlange im Gunagado-Camp
Binnenvertriebene stehen mit ihren Wasserkanistern an der Wasserstelle im Gunagado-Camp in einer Schlange

Aminas Schicksal ist kein Einzelfall. Mehr als eine Million Äthiopierinnen und Äthiopier mussten aus ihrer Heimat fliehen, mussten das Wagnis auf sich nehmen und sich auf die Suche nach Wasser und Nahrungsmitteln begeben. Allein in Somali, der Region, die am härtesten von der Dürre betroffen ist, sind 3,3 Millionen Menschen dringend auf Unterstützung angewiesen. 3.600 von ihnen sind im Gunagado-Camp für Binnenvertriebene untergekommen. Es gehört zu einem der sechs Camps in der Somali-Region, in denen Oxfam humanitäre Hilfe leistet. In der gesamten Somali-Region konnte Oxfam bereits mehr als 860.000 Menschen mit humanitärer Hilfe erreichen.

Neben Äthiopien leistet Oxfam in Somalia und Kenia humanitäre Hilfe. Insgesamt leiden dort mehr als 6,6 Millionen Menschen an Hunger. Bisher konnten wir eine halbe Million Menschen in Kenia und mehr als 100.000 Menschen in Somalia erreichen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit wir noch mehr Leben retten können:

Jetzt spenden

 

Im englischen Bericht „Oxfam Horn of Africa – 2017 Drought Response“ erfahren Sie mehr über unsere Arbeit in Ostafrika.