Seit Anfang April gab es in der Demokratischen Republik Kongo 54 Verdachtsfälle auf Ebola, von denen bislang 35 bestätigt wurden. 24 Menschen sind an den Symptomen gestorben, die mit Ebola einhergehen, darunter Fieber und Blutungen. Der neue Ebola-Ausbruch ist der neunte in der DR Kongo, seit Wissenschaftler/innen den Erreger 1976 erstmals identifizierten. Während der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie in den Jahren 2014 und 2015 starben in Westafrika mehr als 11.000 Menschen an der Krankheit.

Dieses Mal stammen die meisten Fälle aus der abgelegenen Region Bikoro im Nordwesten der DR Kongo. Doch auch die Großstadt Mbandaka ist betroffen. Neu bei diesem Ausbruch ist daher, dass nicht nur ländliche Regionen betroffen sind, sondern erstmals auch eine Millionenstadt. Da Mbandaka am Fluss Kongo liegt, sind Nachbarländer wie Kongo-Brazzaville und die Zentralafrikanische Republik wegen des gemeinsamen Flusssystems besonders gefährdet, dass das Ebola-Virus dort ebenfalls ausbricht. Viele Menschen nutzen die Flüsse zum Reisen und als Handelswege.

Informieren und sensibilisieren gegen das Virus

In der Provinz Équateur, in der Mbandaka liegt, arbeitet Oxfam seit 2005. Wir haben ein Büro in Mbandaka, das normalerweise Projekte in den Bereichen Wasser und Hygiene durchführt. Seit dem neuen Ebola-Ausbruch konzentrieren wir uns darauf, die Bevölkerung über Schutzmaßnahmen und gute Hygiene zu informieren, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Um die Menschen zu sensibilisieren und mit Gerüchten aufzuräumen, setzt Oxfam auf Tür-zu-Tür-Gespräche mit besonders gefährdeten Menschen, arbeitet mit Gemeinden zusammen, organisiert Filmvorführungen und Sendungen in lokalen Radiostationen. Auch religiöse und traditionelle Führungspersonen sollen eingebunden werden, um möglichst viele Menschen erreichen zu können.

Der Informationsbedarf ist groß, wie Jose Barahona, Oxfam-Landesdirektor in der DR Kongo, weiß: „Die meisten Menschen verstehen die Situation und folgen unseren Ratschlägen, bei einigen gibt es aber auch Unsicherheit, Ängste und Zweifel. Manche glauben nicht an ein Ebola-Virus, andere vertrauen den Behandlungsmethoden nicht. Es gibt Berichte, nach denen Menschen Krankenhäuser verlassen und Medikamente verweigert haben. Das kann dramatische Folgen haben. Zudem gibt es einige Bestattungstraditionen, die das Infektionsrisiko erhöhen.“

Oxfam braucht Ihre Unterstützung

Neben der Informationskampagne stellt Oxfam in Krankenhäusern, Schulen und Häfen chloriertes Trinkwasser bereit und verteilt Desinfektionssets. Außerdem planen wir, an zahlreichen Schulen und öffentlichen Plätzen Möglichkeiten zum Händewaschen aufzustellen sowie die Reparatur von Wasserpumpen und Wasserstellen.

Bisher stehen für Oxfams Ebola-Bekämpfung 400.000 US-Dollar bereit. Um die erforderliche Ausweitung des Programms umzusetzen, werden jedoch weitere 1,1 Millionen US-Dollar benötigt.

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