Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) ist reich an Rohstoffen, verfügt über große Süßwasserreserven und riesige tropische Regenwälder. Dennoch ist die soziale, wirtschaftliche und humanitäre Situation aufgrund der Folgen von Kolonialherrschaft, Diktatur und Bürgerkrieg katastrophal.

Millionen von Menschen wurden vertrieben

Die humanitäre Lage ist vor allem im Osten des Landes prekär. Mehr als 7,3 Millionen Menschen wurden durch bewaffnete Konflikte aus ihren Heimatregionen vertrieben. Im Dezember 2024 sind die Kämpfe in der Stadt Goma wieder aufgeflammt, wodurch inzwischen mehr als die Hälfte der zwei Millionen Einwohner*innen keinen Zugang zu einfacher Grundversorgung hat.  

Mehrere Einrichtungen für Vertriebene sind zerstört worden und die Situation wird nach der Übernahme von Bukavu durch die bewaffnete Gruppe M23 immer bedrohlicher.  

Dabei wird auch geschlechtsbasierte sowie sexualisierte Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt. Seit Januar 2025 haben Hilfsorganisationen keinen Zugang mehr zu den besonders unsicheren Gebieten.

Akute Ernährungsunsicherheit

Dazu kommen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürre, die sowohl Ernten als auch die Infrastruktur zerstören.  

Laut einem Bericht der IPC (Integrated Food Security Phase Classification) zur globalen Ernährungssicherheit befinden sich etwa 25,6 Millionen Menschen (22 % der Bevölkerung) in der DR Kongo in einer Ernährungskrise oder schlimmeren Lage. Vor allem in den Konfliktregionen mit vielen im eigenen Land Vertriebenen in Nord- und Süd-Kivu, Ituri und Tanganyika herrscht eine akute Notlage

Ausbreitung von hochansteckenden Infektionskrankheiten

Fast die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Zudem breiten sich Krankheiten wie Cholera, Masern, Malaria und Mpox in besonders schlecht versorgten Gebieten aus. Auch der Zugang zu Lebensmitteln ist durch hohe Inflation, steigende Lebensmittelpreise und die Abwertung der Landeswährung erschwert. 

Es bleibt damit zu rechnen, dass die fortlaufende Gewalt zu weiteren Vertreibungen führen wird. Auch die Küstenregionen stellen sich auf neue Überschwemmungen ein, die Ernten vernichten können

Oxfams Arbeit vor Ort

Unser Appell für eine umfassende, humanitäre Unterstützung

Die Ankündigung von USAID oder des Büros für humanitäre Hilfe (BHA), ihre finanzielle Unterstützung zu reduzieren, könnte verheerende Folgen für die Menschen in Not haben. Ohne verstärkte internationale Hilfe wird sich die Ernährungssituation weiter verschärfen und die humanitäre Krise größere Ausmaße annehmen.  

Die aktuelle Lage in der Demokratischen Republik Kongo erfordert daher: 

  • Lebensmittelunterstützung für die große Zahl im eigenen Land Vertriebener
  • Zugang zu sauberem Wasser sowie mehr Latrinen
  • Verhinderung eines epidemischen Ausbruchs der bisherigen Cholera-Fälle 
  • Wiederaufbau und Herstellung von Notunterkünften für Vertriebene

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