Hier geht es zum aktuellen Supermarkt-Check 2022.
Kennen Sie das auch? Sie gehen einkaufen und sind überfordert: Tausende Produkte, hunderte Siegel und neue Aktionspreise. Sie versuchen, sich im Dschungel der Siegel und Herkunftsbezeichnungen zurechtzufinden, weil Sie einigermaßen fair und nachhaltig einkaufen wollen. Doch nachdem Sie die Rechnung für Ihren Einkauf bezahlt haben, bleibt häufig das ungute Gefühl.
Zu Recht! Denn Oxfam-Recherchen decken immer wieder katastrophale Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen in den Lieferketten deutscher Supermärkte wie Aldi, Edeka, Lidl und Rewe auf. Trauben zum Beispiel werden zu Billigpreisen angeboten – während Arbeiter*innen im südafrikanischen Weinanbau gnadenlos ausgebeutet werden.
Interessiert hat das die Supermärkte bisher viel zu wenig.
Supermärkte werden wachgerüttelt
Um die Öffentlichkeit über die katastrophalen Zustände aufzuklären und Druck auf die Supermärkte zu machen, haben wir 2018 erstmals den Oxfam Supermarkt-Check veröffentlicht.
Die Ergebnisse schockierten und scheinen einige Konzerne aufgerüttelt zu haben. Angetrieben von unserer Kampagne fangen Supermärkte wie Aldi und Rewe nun endlich an, ihre Hausaufgaben in Sachen Menschenrechte zu machen.
Kleine Schritte bei Menschenrechten
Unser zweiter Supermarkt-Check zeigt: Bei den Supermärkten tut sich was.
Aldi Süd gehört nun mit 19 von möglichen 100 Prozent zu den Vorreitern im internationalen Vergleich. Im letzten Jahr erreichte Aldi insgesamt nur ein Prozent und ist damit der Supermarkt, der sich am meisten verbessert hat. Auch Rewe und Lidl haben aufgeholt und liegen mit 13 und 9 Prozent im internationalen Mittelfeld – das allerdings sehr niedrig angesiedelt ist.
Dass die ersten Supermärkte handeln, ist richtig und wichtig. Fakt ist aber auch: Umgerechnet in Schulnoten würde selbst Aldi Süd mit mangelhaft abschneiden. Alle anderen deutschen Supermarkt-Ketten würden mit ungenügend durchfallen. Allen voran Edeka: Denn Edeka hat sich jedem Fortschritt verweigert und ist mit nur einem Prozent absolutes Schlusslicht – sowohl im Deutschland-Vergleich, als auch im internationalen. Aldi Nord liegt mit nur 5 Prozent ebenfalls im unteren Bereich.
Selbst der bestplatzierte Supermarkt Tesco erreicht nur 38 von 100 Prozent, also nicht einmal die Hälfte der möglichen Punkte im Supermarkt-Check.
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Viel Luft nach oben
Der aktuelle Supermarkt-Check zeigt, dass endlich viele Supermärkte etwas bewegen wollen. Bisher gehen die Verbesserungen jedoch eher auf Einzelmaßnahmen zurück: So hat zum Beispiel Aldi Süd eine menschenrechtliche Risikoanalyse seiner Produkte veröffentlicht und auf Führungsebene einen Menschenrechtsbeauftragten eingesetzt. Rewe hat sich verpflichtet, einen Beschwerdemechanismus für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen einzurichten.
Allerdings bleiben zentrale Maßnahmen der menschenrechtlichen Verantwortung noch immer auf der Strecke: Keiner der deutschen Supermärkte legt seine Lieferanten offen oder gibt Informationen zu Arbeitsbedingungen heraus, die vor Ort herrschen.
Das muss sich ändern! Ja, die Supermärkte bewegen sich. Allerdings viel zu langsam. Sie machen Trippelschritte, obwohl sie zum Sprint ansetzen müssten.
Machen Sie Druck bei den Supermärkten
Das letzte Jahr hat gezeigt: Gemeinsam können wir Druck auf die Supermärkte machen und sie zum Handeln bewegen! Machen wir weiter – damit sie beim Supermarkt-Check 2020 besser abschneiden! Denn in Sachen Menschenrechte benötigen Aldi, Edeka, Lidl und Rewe noch immer Nachhilfe. Die Supermärkte dürfen nicht weiter in Kauf nehmen, dass Menschen für die Herstellung der Produkte in ihren Regalen leiden müssen und damit die Rechnung für unseren Einkauf zahlen.
Aldi, Edeka, Lidl und Rewe müssen spüren, dass es Ihnen – als Konsument*in – nicht egal ist, wie ihre Lebensmittel produziert werden. Wie? Indem Sie nachfragen, was Ihr Supermarkt für Menschenrechte tut!
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