Die Überschwemmungen folgen auf eine historisch lange Dürreperiode in Ostafrika und treffen eine Region, die ohnehin stark von Konflikten, klimabedingten Wetterextremen, einer hohen Inflation, hohen Nahrungsmittel- und Kraftstoffpreisen, den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie und einer Heuschreckenplage betroffen war.

Die Folge dieser Krisen ist eine katastrophale humanitäre Situation: Fast 23 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen und 44,7 Millionen Menschen benötigen nach Angaben von UN-Organisationen in den vier Ländern, Somalia, Äthiopien, Kenia und Südsudan, humanitäre Hilfe.

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Oxfam ist vor Ort und leistet lebenswichtige Unterstützung, um Leben zu retten und zu erhalten. Mit sauberem Trinkwasser, Bargeld für die Dinge des täglichen Bedarfs und Hygieneeinrichtungen schaffen wir gemeinsam kleine Lichtblicke in dieser katastrophalen Situation. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende, damit wir mehr Leben retten können.

Kinder am Rande eines durch die Überschwemmung verursachten Sees.
Abdirahims Kinder beim Wasserholen in dem von den Überschwemmungen betroffenen Gebiet im Dorf Buna in Wajir, Kenia.
In den letzten vier Jahren hatten wir eine der schlimmsten Dürreperioden der Geschichte. Nachdem unser gesamtes Vieh durch die Dürre gestorben war, begannen wir mit der Landwirtschaft, um unsere Familie ernähren zu können. Leider wurden wir von einem der schwersten Regenfälle getroffen. Das Wasser hat halb Buna, Geschäfte und Häuser zerstört und Tausende von Menschen vertrieben.
Abdirahim Bulle aus Buna in Wajir, Kenia

Zerstörte Ernten und Ackerflächen

Noch vor wenigen Monaten beteten die Menschen in Somalia, dass sich der Himmel öffnen möge, nachdem sie mit einer der schlimmsten Dürreperioden seit Jahrzehnten konfrontiert waren. Sechs Regenzeiten waren ausgefallen. Viele waren gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, nachdem sie ihren gesamten Viehbestand verloren hatten. Nun verwüsten schwere Regenfälle und Sturzfluten weite Teile Somalias. Anhaltende Regenfälle haben bis dato über 100 Menschen getötet und ein Fünftel der Ernte in Süd- und Zentralsomalia vernichtet. Insgesamt wird erwartet, dass durch die Überschwemmungen 1,5 Millionen Hektar Ackerland beschädigt werden.

Adan Hassan, ein Landwirt aus Bardhere, einer der am stärksten betroffenen Regionen Somalias, erklärte gegenüber Oxfam:

Wir haben unsere gesamte Ernte verloren. Alle Tomaten, Wassermelonen, Bohnen und Karotten, die wir in wenigen Monaten hätten ernten können, wurden einfach weggespült. Wir hatten gerade begonnen, uns zu erholen, und die Regenfälle haben uns alles genommen, was wir in den letzten Monaten aufgebaut haben.
Adan Hassan

In Kenia sind mehr als eine halbe Million Menschen von den schweren Überschwemmungen betroffen, nachdem die Wassermassen tausende Häuser wegspülten. Über 21.000 Hektar Ackerland wurden verwüstet und 13.500 Nutztiere getötet.

Eine landwirtschaftliche Fläche mit Palmen und einer Hütte steht unter Wasser
Die Überschwemmungen in den Bezirken Garissa und Tana River im Norden Kenias führten zur Vertreibung von Familien, zur Zerstörung von Gebäuden und Straßen und setzten landwirtschaftliche Flächen unter Wasser.

Kein Zugang zu Grunddiensten

Die Überschwemmungen haben viele Häuser überflutet und kritische Infrastruktur, wie Straßen weggeschwemmt und erschweren den lokalen Transport. Die Preise für lebenswichtige Güter, wie Nahrungsmittel sind gestiegen. Anisa Mohamud, eine Ladenbesitzerin in Bardhere, einer der am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Regionen Somalias, berichtet, wie sich die Überschwemmungen auf ihr Geschäft ausgewirkt haben. Lagerbestände und Produkte sind nicht mehr verfügbar, was zu einem Anstieg der Preise für lebenswichtige Güter geführt hat.

Die Überschwemmungen haben unser Leben beeinträchtigt und eine hohe Inflation verursacht. Zucker zum Beispiel kostete früher 12 Dollar. Jetzt kaufen wir ihn für 29 Dollar. Wir erhalten keine Lieferungen von außerhalb, da alle Straßen beschädigt sind. Auch von den Farmen kommt nichts mehr.
Anisa Mohamud aus Bardhere, Somalia

Ebenso ist der Zugang zu bestehenden Wasserquellen und sanitären Einrichtungen eingeschränkt. Die Gefahr von Cholera- und Malariaausbrüchen steigt.

Menschne bewegen sich auf einer Straße, die zur hälfte wegebrochen ist.
Schwere Überschwemmungen in Wajir, Kenia, haben eine humanitäre Krise ausgelöst, die Straßen unpassierbar gemacht und zu Engpässen bei Nahrungsmitteln und Treibstoff geführt hat.

Humanitäre Hilfe vor Ort

Viele Familien sind vor den Fluten auf der Flucht und benötigen dringend sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und Schutz. Oxfam ist vor Ort und leistet akute Nothilfe. Wir stellen vor allem Trinkwasser sowie Hygieneeinrichtungen und Nahrungsmittel bereit. Darüber hinaus arbeiten wir mit lokalen Akteuren daran, zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen.

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Außerdem fordern wir die Verursacherländer dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und die ostafrikanischen Länder bei der Bewältigung unvermeidlicher Verluste und Schäden angemessen zu unterstützen. Die Zusagen, die es diesbezüglich auf der COP28 gegeben hat, sind allenfalls ein sehr bescheidener Anfang und müssen zügig deutlich aufgestockt werden.

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