Meine Gesundheit stirbt wegen der Pestizide.
Dina Ndleleni, Farmarbeiterin

Ende August organisierte Oxfams Partnerorganisation Women on Farms Project einen Protestmarsch in Kapstadt gegen hochgiftige Pestizide. Mit dabei auch Oxfams Geschäftsführerin Serap Altinisik und weitere Kolleg*innen von Oxfam Deutschland. Denn die hochgiftigen Pestizide, die auf den Weinfeldern zum Einsatz kommen, werden von deutschen Unternehmen hergestellt und nach Südafrika verkauft – dabei sind sie in der EU längst verboten.

Rund 200 Frauen zogen deshalb vor das deutsche Generalkonsulat, um ein Memorandum zu übergeben und ein Ende der deutschen Doppelmoral zu fordern. Die deutsche Regierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, sich für ein Exportverbot für in der Europäischen Union verbotene Pestizide einzusetzen.

Die Frauen auf den südafrikanischen Weinfeldern sind besonders gefährdet:

  • Pestizide werden ausgebracht, während sie ohne angemessene Schutzkleidung arbeiten.
  • Sie müssen schon kurz nach dem Versprühen der Pestizide zurück an die Arbeit.
  • Es gibt kein sauberes Wasser und keine Möglichkeit, die Pestizidrückstände auf ihren Händen und ihrer Kleidung abzuwaschen.

„Verbietet die Pestizide, verbietet sie!“

Deshalb singen und tanzen die Frauen „Verbietet die Pestizide, verbietet sie“, und selbst der Regen und Sturm, die Kapstadt am Tag der Demonstration im Griff haben, können sie nicht aufhalten.

Bei all ihrer Kraft und Leidenschaft kann man leicht vergessen, dass die Pestizide ihnen und ihren Gemeinschaften großen Schaden zufügen. „Meine Gesundheit stirbt wegen der Pestizide“, sagt Dina Ndleleni, eine der Farmerinnen, die ihr ganzes Leben lang auf den Weinfarmen gearbeitet hat und die jetzt unter schweren Atemproblemen und Asthma leidet. Als die Demonstration beim deutschen Generalkonsulat ankommt, ist sie kurzatmig und braucht eine Minute, um ihre Kräfte zu sammeln. Dann übergibt sie das Memorandum an den Vertreter, den das deutsche Generalkonsulat geschickt hat.

Der Einsatz gegen die giftigen Pestizide geht weiter, hier und in Südafrika. Und gemeinsam werden wir weiter dafür kämpfen, dass diese Pestizide nicht nur in den Ländern der EU verboten sind – sondern überall!