Das Corona-Virus bedroht uns alle, egal wo wir leben. Wir haben nachgefragt, von Ecuador über Südafrika bis hin zu Syrien: „Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Dich und Deine Arbeit aus?”. Die Antworten zeigen: Besonders hart sind die Folgen der Pandemie für diejenigen, die in Armut leben und benachteiligt sind.

Jorge Acosta, Koordinator bei der Bananen-Arbeitergewerkschaft ASTAC in Ecuador

Die Arbeiter*innen leben meist in den Städten, die Plantagen liegen außerhalb. Täglich werden die Beschäftigten dorthin transportiert – in dicht besetzten Bussen oder auf der Ladefläche eines LKWs . Wie soll da der Sicherheitsabstand garantiert werden? Und in den Packstationen, wo zahlreiche Frauen arbeiten, stehen die Menschen auch eng zusammen.

Abass aus Ghana

Abass aus Ghana spricht über das Coronavirus und die Situation in seinem Land.

Anonyme Frauen aus Afghanistan

Mein Mann ist ein strenger und ruppiger Mensch. In dieser Zeit, da er immer zu Hause ist, setzt er mir und meinen Kindern ziemlich zu. Er macht uns das Leben sehr schwer, jeden Tag werden meine Kinder von ihm geschlagen, und er hat mich geschlagen, wenn ich ihn davon abhielt, die Kinder zu schlagen.
Quelle zum eigenen Schutz anonym  
Afghanische Frauen werden so erzogen, sich selbst hintenan zu stellen. Sie opfern sich auf, damit es den anderen Familienmitgliedern gut geht. Falls die Nahrungsmittel knapp werden und Hunger herrscht, werden die Frauen andere ernähren, anstatt selbst zu essen.
Leitung einer zivilgesellschaftlichen Organisation, Balkh

Diana, System-Ingenieurin bei Oxfam Syrien

Diana, System-Ingenieurin bei Oxfam Syrien, teilt ihre Besorgnis über die Coronavirus-Pandemie.

Brit Nowaczyk, Ehrenamtliche im Oxfam Shop Dresden

Brit Nowaczyk, Ehrenamtliche im Oxfam Shop Dresden
Aufgrund der Corona-Pandemie habe ich erstmals im Homeoffice gearbeitet und erlebt, wie das ist. Ich habe daran gemerkt, wie sehr mir der Austausch mit anderen fehlt. Auch den Dienst im Oxfam Shop, vor allem den Kontakt zu den Kolleg*innen dort, habe ich sehr vermisst. Über die vielen Jahre sind wir eng zusammengewachsen. Wir sind zwar trotz der Shop-Schließung in Verbindung geblieben, haben telefoniert oder mal eine Mail geschrieben. Aber jetzt, wo es wieder richtig losgeht, haben wir uns persönlich viel zu erzählen. Andererseits hatte ich in den Wochen zuhause auch mal Muße für andere Dinge – die Gartenarbeit zum Beispiel. Ich habe viel gekocht und neue Rezepte ausprobiert. Für leckere Brotaufstriche etwa. Außerdem haben ein paar Bücher, die ich bei Oxfam gekauft habe, darauf gewartet, gelesen zu werden – dafür war endlich mehr Zeit.

Oxfam-Mitarbeiter*innen vor Ort

Clarisse Kemby in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR)
Antoine Ose Coliko in Benin
Alia Sham in Syrien
Maryam Laushi in Nigeria
Roman Blanco in El Salvador

Clarisse Kemby arbeitet in der ZAR als Public Health Promoter, Antoine Ose Coliko arbeitet für Oxfam in Benin, Alia Sham arbeitet in Syrien als Public Health Coordinator, Maryam Laushi arbeitet in Nigeria als Media and Communications Officer, Roman Blanco arbeitet in El Salvavor als Regional Humanitarian Project Coordinator.

Najla, Expertin für Ernährungssicherheit bei Oxfam in Gaza

Oxfam-Mitarbeiterin Najla berichtet über die Situation in Gaza.

Colette Solomon, Leiterin von Women on Farms Project in Südafrika

Colette Solomon, Leiterin von Women of Farms Project
Weibliche Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft auf Tafeltrauben- und Weinfarmen sind aufgrund der chronischen Pestizidbelastung bereits immungeschwächt, da ihnen keine Schutzkleidung zur Verfügung gestellt wird. Zu den dramatischen Folgen fehlender Einkommen, insbesondere für weibliche Gelegenheitsarbeiterinnen, gehören zudem Hunger, die Unfähigkeit, sich den Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Städte zu leisten, um Lebensmittel zu kaufen und Zugang zu Gesundheitsdiensten zu erhalten, sowie die Gefahr zunehmender geschlechtsspezifischer Gewalt. In der Zwischenzeit sind viele Arbeiterinnen in Obstpackhäusern nicht mit Schutzkleidung ausgestattet worden, während soziale Distanzierung und andere Hygienemaßnahmen oft nicht eingehalten werden.

Rahhal Rahhal arbeitet für Oxfam im besetzten palästinensischen Gebiet

Oxfam-Mitarbeiter Rahhal Rahhal berichtet über die Situation in Bethlehem.

Oxfam unterstützt Menschen weltweit

Gemeinsam versorgen wir die Menschen mit sauberem Wasser, Sanitäranlagen sowie Hygiene-Artikeln und unterstützen sie dabei, ihre Lebensgrundlagen zu sichern. Wir stärken unsere Partnerorganisationen, die unter schwierigsten Bedingungen die Bevölkerung darüber informieren, wie sie sich vor dem Virus schützen kann. Wir richten unseren Forderungen an Politker*innen und Unternehmen. Und arbeiten eng mit Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen in aller Welt zusammen, damit die grundlegenden Rechte auf Gesundheit und Nahrung gewahrt bleiben.

Mehr denn je sind wir hierfür auf bestehende und neue Spender*innen angewiesen, die unsere Arbeit in diesen schwierigen Zeiten unterstützen. Dabei sind regelmäßige Spenden besonders wertvoll für uns, denn damit können wir langfristig planen, Menschen dauerhaft unterstützen und denjenigen eine Stimme geben, die sonst kaum gehört werden. Gleichzeitig können wir das Geld immer dort einsetzen, wo es gerade am dringendsten gebraucht wird.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten, uns zu unterstützen.

1 Kommentar

Danke für den detaillierten Bericht! Das geht in den Mainstream Medien völlig unter! Es geht nur um uns, unsere Befindlichkeiten, unsere Sorgen! Wie es den Menschen außerhalb Europas geht - danach fragt kaum jemand!

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