Lokale Akteure sind meist die ersten Helfenden vor Ort

Wenn in einem Land eine humanitäre Katastrophe passiert, gibt es immer Menschen, die unterstützen wollen. Zuerst sind meistens Nachbar*innen, benachbarte Gemeinschaften sowie lokale und nationale Hilfsorganisationen vor Ort. Sie stellen für die Menschen in Not beispielsweise lebensrettendes sauberes Wasser, Lebensmittel, Medikamente und Unterkünfte bereit.

Oftmals fehlen diesen lokalen Helfenden und auch der örtlichen Regierung allerdings die nötigen Ressourcen, um gut unterstützen zu können. In diesen Fällen bittet das betroffene Land um internationale Hilfe.

Was ist Oxfams Rolle?

Wenn internationale Verstärkung gebraucht wird, mobilisiert Oxfam Ressourcen und Fachpersonal, um humanitäre Hilfe zu leisten. Wo immer dies möglich ist, richten wir unsere Nothilfeprogramme jedoch so aus, dass sie die Arbeit lokaler Helfer*innen unterstützen und stärken, anstatt aneinander vorbeizuarbeiten.

Die lokalen Akteure geben also den Kurs vor. Sie stellen sicher, dass die Hilfe schnell erfolgt und dass sie an den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung ausgerichtet ist.

Oxfam will dazu beitragen, dass lokale Akteure über die technischen Fähigkeiten, die finanziellen Mittel und den Einfluss verfügen, um in Notsituationen selbst handeln und die Führung in der örtlichen Nothilfe übernehmen zu können. Diesen Ansatz nennen wir „Local Humanitarian Leadership“ oder lokale Führung in der humanitären Hilfe.

Margaret Kikuvi trägt eine medizinische Maske und eine Schärpe mit der Aufschrift „Pastoralist Girls Initiative“. Sie spricht mit einer zweiten Frau.
Margaret Kikuvi von der Pastoralist Girls Initiative, einer Organisation, die sich für die Rechte von Mädchen und Frauen einsetzt: „Es ist schwer, zu beschreiben, wie hart die Dürre hier in der Region ist. Einer der wenigen Lichtblicke in dieser Notsituation ist die Möglichkeit, die Kraft und das Potenzial lokaler Organisationen zu sehen.“

Vorteile lokaler Führung in der humanitären Hilfe:

  • Lokale Akteure sind bereits vor Ort und können sofort und unmittelbar Hilfe leisten, wenn eine Katastrophe passiert.
  • Ihr Verständnis für die Kultur und den Kontext der betroffenen Gemeinschaften kann das nötige Vertrauen schaffen, das es in Krisenzeiten braucht. Zudem helfen dieses Verständnis und die lokale Verankerung dabei, Hilfsmaßnahmen auf die speziellen Bedürfnisse der Menschen vor Ort zuzuschneiden.
  • Lokale Akteure bleiben langfristig vor Ort und können über akute Nothilfe-Einsätze hinaus dazu beitragen, dass sich die Menschen in krisengefährdeten Regionen besser gegen zukünftige Katastrophen wappnen.
Humanitäre Hilfe sollte von Menschen geleitet werden, die den betroffenen Gemeinschaften nahestehen und wirklich verstehen, was vor sich geht. Unsere Aufgabe ist es, lokale Nichtregierungsorganisationen dabei zu unterstützen, das zu tun, was sie am besten können.
John Kitui, Landesdirektor von Oxfam in Kenia

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