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Liebes Oxfam-Team,

vielen Dank für den spannenden Beitrag und die Erläuterungen!

Was mir nicht ganz einleuchtet ist die Begriffswahl "Feminismus", also wörtlich reine Frauenfokussierung, wenn es doch darum geht Chancengleichheit für alle herzustellen, Schubladen und Barrieren ab- statt aufzubauen, die Grenzen für Teilhabe abzubauen?

Dass Feminismus eine Teilmenge des Ziels ist allen Menschen Gleichberechtigung zu verschaffen, das leuchtet mir ein - aber es geht ja um mehr als für das benachteiligte weibliche Geschlecht Gerechtigkeit herzustellen, es geht doch um alle Menschen und Zusammenhalt und nicht Überbetonung einer Teilgruppe der Menschheit (genau das soll ja überwunden werden)? Das bestehende Ungleichgewicht durch einen neuen Drall in eine Kategorie aufzulösen, ist das die Lösung und das Ziel? Oder sollten nicht alle Menschen ihr Menschsein auf respektvolle, empathische, geschlechtsneutrale Weise den Mitmenschen gegenüber leben? Warum also "Kampfbegrifffe" wie "Feminismus" wenn es ums große Ganze geht, und eben nicht nur um Frauen? Wenn es um Gleichberechtigung und Würde aller Menschen geht, sind abgrenzende Begriffe m.E. nicht hilfreich sondern es sollten inklusive Bezeichnungen verwendet werden, also statt "Feminismus" z.B. "Humanismus". Es ist sonst einfach begrifflich nicht sauber und kann unnötige Irritation oder Ablehnung auslösen.

Ein Gedanke und eine Anregung auch noch zum Begriff "toxische Männlichkeit": Es ist ja nicht die Männnlichkeit quo Geburt die Basis für Toxizität, sondern der Chauvinismus der mancherorts aus Mannsein abgeleitet wird; ich empfinde die Ablehnung und negative Konnotation von Männlichkeit als diskriminierend, weil Mannsein so oder so oder noch ganz anders gelebt werden kann. Selbst ein präzisierender Begriff wie "traditionelle Männlichkeit" wird dem Spektrum Mann zu sein nicht gerecht und ist pauschalisierend und abwertend. Es sollte in diesem Kontext eher z.B. von Chauvinismus gesprochen werden, geschlechtsneutral, so wie niemand von z.B. "hysterischer Weiblichkeit" sprechen sollte, damit eben kein Graben zwischen Geschlechtern und Identitäten entsteht oder verschoben wird, sondern die Betonung auf dem liegt was uns alle vereint: Mensch unter Menschen zu sein.

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