Corinne N‘Daw, Oxfams Landesdirektorin in der Demokratischen Republik Kongo, kommentiert:

„Damit ist klar, dass die derzeitigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Ebola nicht funktionieren. Egal wie effektiv eine Behandlung ist – wenn Menschen dieser nicht vertrauen oder sie nicht verstehen, werden sie sie nicht anwenden. Unsere Teams treffen immer noch täglich Menschen, die nicht glauben können, dass Ebola wirklich real ist. Während wir daran arbeiten, diese Menschen vom Gegenteil zu überzeugen, bleiben viele Fälle unbemerkt, weil kranke Menschen einer Behandlung aus dem Weg gehen. Dieser Mangel an Vertrauen macht es unmöglich, die Übertragungskette zu durchbrechen.“

„Zudem haben die vielen gewalttätigen Angriffe in den letzten Monaten die meisten Hilfsorganisationen, einschließlich Oxfam, mehrfach dazu veranlasst, ihre Aktivitäten einzustellen. Dadurch konnten weniger Menschen geimpft, Häuser dekontaminiert oder sichere Bestattungen durchgeführt werden, was zu den 2.000 Ebola-Fällen geführt hat. Darüber hinaus befürchten wir, dass in den nächsten Wochen ein neuer Höchstwert erreicht werden könnte. Da die UN ihre Ebola-Bekämpfung verstärkt hat und mehr humanitäre Hilfe leisten will, besteht die Möglichkeit, sich nun noch mehr auf den Aufbau des so wichtigen Vertrauens der Gemeinschaften zu konzentrieren. Denn ohne dieses Vertrauen können wir den Kampf gegen Ebola nicht gewinnen.“

 

Hinweise für die Redaktionen:

OxfamSprecher*innen stehen für Interviews zur Verfügung. Interviewanfragen richten Sie bitte an: Raimon Klein, Tel.: 030-45 30 69 711, E-Mail: rklein@oxfam.de

Oxfams Ebola-Arbeit konzentriert sich auf die Förderung der öffentlichen Gesundheit sowie auf die Unterstützung von Lösungen, die aus den Gemeinschaften kommen. Wir stellen sauberes Trinkwasser bereit und verbessern die Infrastruktur der Gesundheitszentren. Seit Beginn des Ebola-Ausbruchs haben wir mehr als 600.000 Menschen erreicht.

Aus der Erfahrung mit früheren Ebola-Ausbrüchen weiß Oxfam, dass es für die Eindämmung des Virus entscheidend ist, mit den Gemeinden zusammen zu arbeiten: durch den Einsatz von lokalem Gesundheitspersonal, die Kooperation mit Gemeindeführern, die die lokale Sprache sprechen, durch die Behandlung von Gemeinden als gleichberechtigte Partner sowie die Anerkennung ihrer Fähigkeit und Erfahrung.

In den letzten drei Wochen wurden weitere Fälle in den Gesundheitszonen Mabalako und Butembo gemeldet. Aus Regierungskreisen gibt es Hinweise darauf, dass in den kommenden Wochen ein neuer Höchststand in den ehemaligen Epizentren des Ausbruchs, wie etwa Beni und Mangina, erreicht werden könnte.