Die Pandemie verschärft die bereits dramatischen Unterschiede zwischen Arm und Reich weiter – weltweit. Warum die Wirtschaft demokratisiert werden muss
Die Covid-19-Pandemie verschärft weltweit die soziale Ungleichheit. Während die 1.000 reichsten Menschen ihre Verluste in der Corona-Krise in nur neun Monaten wettmachten, könnte es mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis sich die Ärmsten von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erholt haben. Darauf weist die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam in einem neuen Bericht hin, der im Vorfeld der virtuellen Veranstaltung „Davos-Agenda“ erscheint. Dem Bericht zufolge droht eine Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheit in fast allen Ländern gleichzeitig – zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen vor über einem Jahrhundert. Das liegt auch daran, dass die Wirtschaft vor allem auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Oxfam fordert stärkere Unterstützung von Menschen in Armut und die Ausrichtung der Wirtschaft am Gemeinwohl.
Im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums veröffentlicht Oxfam den Bericht „Das Ungleichheitsvirus“. Der Bericht zeigt, wie die Corona-Pandemie soziale Ungleichheit verschärft und warum die Lösung in einem gerechten Wirtschaftssystem liegt.
Reiche Länder haben in den vergangenen 50 Jahren armen Ländern 5,7 Billionen US-Dollar an Hilfsgeldern vorenthalten, weil sie ihr Versprechen nicht einlösen, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. Das zeigt der Bericht „50 Years of Broken Promises“, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich des morgigen Jubiläums dieser Zusage veröffentlicht. Oxfam warnt darin, dass die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie den Unterstützungsbedarf armer Ländern erhöhen und zugleich die Mobilisierung von Hilfsgeldern untergraben.
Stellen Sie sich vor, Sie laufen abends über ein großes Feld – um Sie herum tausende Zelte, Geräusche, fremde Stimmen. Nicht alle klingen freundlich. Vor Ihnen liegt ein dunkler, schlammiger Pfad. Würden Sie jetzt gerne umkehren? Doch was tun, wenn am Ende des Pfades die Toilette, der Brunnen, die Dusche liegt?
Die Online-Ausgabe der EINS mit folgenden Schwerpunkt-Themen: „Nicht ohne uns - Krieg, Klima, Katastrophen: Wie Menschen vor Ort Veränderung gestalten“, „Das wirkliche Leben: Ein geflüchteter Fotograf dokumentiert das Leben im Camp in Cox's Bazar“, „Mit vereinten Kräften: Nach der Explosion in Beirut setzt Oxfam auf lokale Partner“