Lebensmittelproduzenten werden von den unfairen Einkaufspraktiken der Supermärkte finanziell stark belastet. Die Supermärkte wälzen Werbekosten auf die Hersteller ab, legen ruinöse Einkaufspreise fest oder verlangen sogenannte Listungsgebühren, um Produkte ins Sortiment aufzunehmen.

Schutz gegen Ausbeutung und Niedriglöhne

Das hat direkte Auswirkungen auf die schwächsten Glieder der Lieferkette, nämlich Arbeiter*innen sowie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, deren Löhne und Einkommen dadurch sinken. Indem bestimmte Praktiken nun verboten werden sollen, können kleine Zuliefererbetriebe gegen die ausbeuterischen Methoden der großen Einkäufer endlich geschützt werden.

Ausbeutung und Unterdrückung haben in unserem Essen nichts zu suchen. Mit unseren Recherchen haben wir immer wieder nachgewiesen, dass unfaire Handelspraktiken der großen europäischen Supermarktketten dazu beitragen, dass Arbeiter*innen Hungerlöhne verdienen, in unsicheren Arbeitsverhältnissen und unter gesundheitsschädigenden Bedingungen arbeiten müssen.
Franziska Humbert, Oxfam-Referentin für soziale Unternehmensverantwortung

Unsere Arbeit trägt Früchte

Der Richtlinienvorschlag der EU-Kommission könnte nun erstmals dazu führen, dass nicht automatisch der Stärkste gewinnt. Ein besonderer Erfolg für Oxfam ist, dass wir dazu beitragen konnten, dass auch kleine und mittlere Lebensmittelproduzenten außerhalb der EU erstmals die Möglichkeit bekommen, sich über ausbeuterische Praktiken großer europäischer Einkäufer zu beschweren. Damit können sie sich endlich gegen unfaire Deals zur Wehr setzen.

Oxfam hat in zahlreichen Studien immer wieder dargelegt, wie Supermarktketten durch unfaire Handelspraktiken zu ausbeuterischen Arbeitsbedingungen im Fruchtanbau beitragen. Dazu hat Oxfam beispielsweise die Arbeitsbedingungen von Frauen im Weintraubenanbau in Südafrika untersucht oder Menschenrechtsverletzungen von Arbeiter*innen auf Bananenplantagen in Ecuador und Ananasplantagen in Costa Rica angeprangert. Das jüngste Beispiel ist eine Studie von Oxfam International zum Tomatenanbau in Italien, wo Migranten in Slums ohne fließend Wasser und Elektrizität hausen und für Hungerlöhne elf Stunden ohne Pause schuften müssen.

 

Machen Sie bei unserer Aktion mit, zeigen sie Missstände auf und bewegen Sie die Supermärkte zum Handeln!

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