Der 10-Punkte-Aktionsplan ist unsere Antwort auf die Vorfälle sexueller Ausbeutung, die im Februar letzten Jahres publik wurden. Wir stellen uns unserer Verantwortung, indem wir offensiv gegen sexuelle Ausbeutung, Belästigung und Missbrauch in der gesamten Organisation vorgehen und transparent über Vorfälle dieser Art und unsere Fortschritte bei der Umsetzung des Aktionsplans berichten – zuletzt im Juli 2018, im Oktober 2018, im Januar 2019 und im April 2019.

Seit der Vorstellung des Aktionsplans im Februar 2018 konnten wir bereits viele Verbesserungen erreichen. Wir haben zum Beispiel über 100 Mitarbeiter*innen darin ausgebildet, interne Untersuchungen durchzuführen, wenn Vorfälle von sexueller Belästigung, Ausbeutung und Missbrauch gemeldet werden, darunter auch drei Mitarbeiter*innen von Oxfam Deutschland. Wir haben für Oxfam Deutschland, unter Beteiligung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt entwickelt, das nun umgesetzt wird. Wir haben einheitliche Prozesse etabliert, anhand deren zu Vorfällen sexueller Ausbeutung, Belästigung und Missbrauch gegenüber Behörden, Geberinstitutionen und Öffentlichkeit berichtet wird. Und wir haben die anonyme telefonische Meldestelle verbessert - sie kann nun in fünf Sprachen kontaktiert werden.

Das hat sich seit April bei Oxfam verbessert

Bericht der unabhängigen Untersuchungskommission

Oxfam hat den Bericht der im März 2018 eingesetzten unabhängigen Untersuchungskommission intern und extern kommuniziert und wird die Empfehlungen der Kommission vollständig umsetzen. In vielen Ländern (unter anderem bei Oxfam Deutschland) fand ein intensiver Austausch mit Mitarbeiter*innen, Partnerorganisationen und anderen Stakeholdern statt.

Humanitarian Quality Assurance Initiative

Im Juni absolvierte Oxfam ein Audit-Modul im Rahmen des Zertifizierungsprozesses der Humanitarian Quality Assurance Initiative (HQAI). Dieser 2018 begonnene vierjährige Prozess bewertet, wie weit Oxfam die Standards der humanitären Arbeit (Core Humanitarian Standards) erfüllt. Die Erkenntnisse und Empfehlungen aus diesem Zertifizierungsprozess werden in die Weiterentwicklung von Oxfams Arbeit einfließen.

Neue Ansätze für die Meldung von Vorfällen

Oxfam hat neue Ansätze etabliert, um Betroffene und Zeug*innen von Missbrauch zu ermutigen, Vorfälle auf sicherem und geschütztem Wege zu berichten, unter anderem mittels Mobiltelefonen und Tablets. In drei Ländern führt Oxfam zudem Untersuchungen durch, um herauszufinden, was Menschen hilft oder sie behindert, Missbrauch zu melden.

Kommunikationsleitfaden für Nothilfeorganisationen

Oxfam hat anderen Nothilfeorganisationen einen bewährten Kommunikationsleitfaden zur Verfügung gestellt, der im Rahmen des viel beachteten „Sani Tweaks“-Projekt entstanden ist. Dieser unterstützt humanitäre Helfer*innen in Einsätzen, ein sicheres Umfeld für Frauen und Mädchen zu schaffen, etwa durch den Bau spezieller Latrinen, die Oxfam gemeinsam mit lokalen Frauen entworfen hat.

Internationale Zusammenarbeit

Oxfam arbeitet mit vielen anderen Akteuren im humanitären Sektor an weiteren Verbesserungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, unter anderem in Deutschland, USA, Australien, Niederlande, Kanada, Spanien, Dänemark, Mexiko, Großbritannien sowie in den meisten Ländern, in denen Oxfam in der Programmarbeit tätig ist. 

Zentrale Einheit zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

Oxfam hat signifikante Fortschritte gemacht, den Umgang mit Vorfällen im gesamten Verbund zu standardisieren und weiterzuentwickeln. Unter anderem wurde in diesem Zusammenhang eine zentrale Einheit zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und anderen Formen des Fehlverhaltens geschaffen. Sie soll sicherstellen, dass im gesamten Oxfam-Verbund auf Vorfälle sexueller Ausbeutung, Belästigung und Missbrauch mit den gleichen Prozessen und Standards reagiert wird. Diese Einheit wird bis Anfang des kommenden Jahres vollständig einsatzbereit sein.

 

Wir arbeiten mit Überzeugung und Beharrlichkeit daran, Oxfam zu einer Organisation zu machen, in der sexuelle Ausbeutung, Belästigung und Missbrauch keinen Platz haben – an keinem Ort, zu keiner Zeit. Uns ist bewusst, dass dies eine lange Reise ist und wir noch ein gutes Stück vor uns haben. Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen und auf den Fortschritten, die wir bereits erzielt haben, aufbauen.

Den kompletten aktuellen Fortschrittsbericht zur Umsetzung unseres 10-Punkte-Plans finden Sie hier.

Den kompletten Aktionsplan finden Sie hier: Oxfams 10-Punkte-Plan gegen Missbrauch

Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns gern eine Nachricht an info@oxfam.de.