Im Februar 2018 hat Oxfam einen umfassenden 10-Punkte-Plan vorgestellt, mit dem wir offensiv und systematisch gegen sexualisierte Ausbeutung, Belästigung und Missbrauch in unserer Organisation vorgehen. Über unsere Fortschritte bei der Umsetzung des Aktionsplans berichten wir regelmäßig – zuletzt im Juli 2018 und im Oktober 2018.

Im Zentrum unseres heutigen dritten Fortschrittsberichts steht die Arbeit der unabhängigen Untersuchungskommission aus führenden Frauen- und Menschenrechtsexpert*innen, die wesentlicher Bestandteil unseres Aktionsplans ist. Sie hat heute ihren Zwischenbericht veröffentlicht; der Abschlussbericht folgt im Mai 2019.

Zwischenbericht sehr wichtig für Oxfams Entwicklung

Wir haben die Kommission gebeten, die Schwächen und Fehler in unserer Organisationskultur, in unseren Verfahren und Arbeitsweisen im Hinblick auf den Umgang mit Fehlverhalten zu untersuchen. Des Weiteren erarbeitet die Kommission Empfehlungen, wie wir nachhaltig eine Kultur entwickeln und etablieren können, in der sexuelle Ausbeutung, Belästigung und Missbrauch keinen Platz finden.

Der Zwischenbericht der Kommission ist daher außerordentlich wichtig für uns und unseren Weg hin zu einer besseren Organisation.

Für den Bericht hat die Kommission mit Mitarbeiter*innen, Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, und mit Betroffenen sexualisierter Gewalt in fünf Länderprogrammen, dem Sekretariat von Oxfam International in Nairobi und fünf Oxfam-Organisationen (Affiliates) gesprochen. Die Kommission hat darüber hinaus relevante Dokumente gelesen und sich Strukturen und Prozesse bei Oxfam angeschaut.

Organisationskultur mit Raum für Fehlverhalten

Ein Ergebnis des Zwischenberichtes ist: Oxfam hat sich bislang zu sehr darauf konzentriert, Ergebnisse zu erzielen. Zu wenig haben wir uns damit beschäftigt, wie diese Ergebnisse erreicht werden. Wir stellen uns den Machtverhältnissen bislang nicht ausreichend; weder denen innerhalb der Organisation noch jenen Menschen gegenüber, mit denen wir arbeiten. Dies schafft eine Kultur, in der Fehlverhalten stattfinden kann – und stattgefunden hat.

Wir nehmen den Bericht und die beschriebenen Probleme sehr ernst. Wir bedauern zutiefst, dass Fehlverhalten stattfindet, und werden jeden einzelnen Fall, der der Kommission zur Kenntnis gebracht wurde, weiterverfolgen und dazu berichten. Gleichzeitig danken wir all jenen, die die Kommission auf Schwächen und Probleme in unserer Organisation hingewiesen haben. Nur so können wir uns verändern.

Wir sind auf dem richtigen Weg – und haben noch viel zu tun

Was die Kommission in ihrem Bericht auch anerkennt: Die überwältigende Mehrheit der Menschen bei Oxfam arbeitet mit Überzeugung und Leidenschaft für eine gerechte Welt ohne Armut. Und Oxfam zeigt echten Willen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Die Kommission betont zudem, dass wir bereits viele wichtige Veränderungen auf den Weg gebracht haben.

So haben wir zuletzt erneut die Anzahl der Safeguarding-Expert*innen bei Oxfam erhöht. Sie helfen uns, Fällen sexuellen Fehlverhaltens besser vorzubeugen, sie zu entdecken und zu verfolgen. Zudem gibt es im gesamten Oxfam-Verbund inzwischen strengere Regularien und Praktiken bei der Mitarbeiter*innen-Suche und -Einstellung. Den kompletten aktuellen Fortschrittsbericht zur Umsetzung unseres 10-Punkte-Plans finden Sie hier.

Bei allen Fortschritten wissen wir jedoch: Es gibt für uns noch viel zu tun.

 

Den Zwischenbericht der Kommission können Sie hier nachlesen (englisch).

Die Reaktion des Vorstands von Oxfam International auf den Bericht finden Sie hier (englisch).

Mehr über die unabhängige Untersuchungskommission erfahren Sie hier.