Wenn Menschen durch Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte oder andere Krisen in Not geraten, sind wir gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen zur Stelle. Mit sauberem Trinkwasser, Ernährungssicherung und Schutzeinrichtungen tragen wir dazu bei, das Leid der betroffenen Menschen zu lindern, damit sie aus eigener Kraft nachhaltige Existenzgrundlagen wiederaufbauen können.  

Viele Menschen in der Sahelzone (Burkina Faso, Mali, Niger), im östlichen Teil Afrikas (Äthiopien, Kenia, Somalia) sowie in der Zentralafrikanischen Republik sind seit Jahren von ähnlichen Problemen betroffen: Anhaltende politische Konflikte, die Klimakrise sowie sozio-ökonomische Herausforderungen haben zu Vertreibung, Gewalt, Nahrungs- und Wasserunsicherheit sowie eingeschränktem Zugang zu gesundheitlicher Versorgung geführt. 

Eine Drohnenaufnahme zeigt ein vollständig überflutetes Feld, auf dem ein schmaler Streifen an Lehm noch herausragt. Ein Mann läuft diesen schmalen Streifen in der Mitte des Bildes entlang.
Ein Mensch läuft durch ein überflutetes Gebiet. Die El Niño-bedingten Überschwemmungen im Norden Kenias führen zur Vertreibung von Familien und zur Zerstörung von Straßen.

Daher haben wir mit unseren Partnerorganisationen und mit der Finanzierung des Auswärtigen Amtes ein länderübergreifendes Projekt zu unseren Kernthemen der humanitären Hilfe (Geschlechtergerechtigkeit, WASH, Ernährung sichern, Schutz) durchgeführt, das mehr als eine Million Menschen in den sieben Ländern erreicht hat. 

Hier sehen Sie Beispiele von Menschen, die wir im Rahmen des Projektes unterstützen konnten: 

Godana Galgalo Roba und seine Familie in Marsabit County (im Norden von Kenia) mussten schwere Dürre und Überschwemmungen aushalten. Die durch die Klimakrise ausgelösten Extremwetterkatastrophen betreffen die Menschen in der Sahelzone und im östlichen Teil Afrikas besonders stark.

Unser Ansatz: Local Humanitarian Leadership 

Dabei ist unsere Arbeit stets vom Vertrauen in „Local Humanitarian Leadership“ geprägt. Das bedeutet übersetzt, dass wir die lokale Zivilbevölkerung in ihrer Kraft und in ihrem Wissen über die unterschiedlichen Alltagsschwierigkeiten und Lebensrealitäten vor Ort stärken und darin die größte Chance sehen, Krisen zu überwinden.  

Deswegen wurde fast die Hälfte aller Projektziele von unseren 23 lokalen Partnerorganisationen durchgeführt. Fünf Organisationen davon sind explizit auf Frauenrechte spezialisiert. 

Auf diese Weise stärken wir nicht nur die Eigenverantwortung und den Resilienzaufbau der Bevölkerung, sondern berücksichtigen auch soziale und kulturelle Besonderheiten in den betroffenen Regionen. 

Was wir bei unseren Projekten in den sieben Ländern erreicht haben 

1. Zugang zu sauberem Trinkwasser:

Oxfam besitzt international anerkannte Expertise im Bereich der Versorgung mit Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH). In den Projektländern haben wir folgende Ziele erfolgreich umgesetzt: 

  • Wasserstellen, Toiletten und öffentliche Duschen errichten
  • Handpumpen durch solarbetriebene Pumpen ersetzen
  • Krankheiten vorbeugen und Hygiene-Sets verteilen

Ergebnis: Mehr als 80 % der Zielbevölkerung hat sicheren Zugang zu sauberen Bademöglichkeiten und Latrinen sowie zu mehr als 7,5 Litern Wasser pro Person und pro Tag. 

Eine von Oxfam installierte Solaranlage ist aus der Vogelperspektive abgebildet.
Installation eines 11-kW-Solarsystems, um den Gemeinden im Dorf Farogul in der Region Sanag (Somalia) Zugang zu Wasser und Straßenbeleuchtung zu verschaffen.

2. Nahrungssicherheit:

In Gebieten mit einer besonders von Mangelernährung betroffenen oder gefährdeten Bevölkerung arbeiten wir daran, den Menschen sowohl kurz- als auch langfristige Mittel zu geben, um Hunger zu beseitigen. Das umfasst:

  • Verteilung von Bargeld, Lebensmitteln und Kindernahrung
  • Sensibilisierung zu Mangelernährung
  • Verteilung von verbessertem Saatgut und Vieh für die eigene landwirtschaftliche Nutzung 

Ergebnis: Mehr als zwei von drei Haushalten gaben an, die Grundbedürfnisse aller Personen des Haushalts befriedigen zu können. 

Eine Frau steht selbstbewusst mit Hacke und Gießkanne vor ihrem Gemüsegarten in Niger.
Hadjara Mamoudou betreibt kleinbäuerliche Landwirtschaft als resiliente, nachhaltige Produktionsweise. Oxfam unterstützt Menschen in Niger mit Saatgut für Gemüsegärten.

3. Schutz, psychosoziale Unterstützung und Geschlechtergerechtigkeit:

Für Menschen, die schwere Gewalt erlebt haben, bieten wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen Schutzräume und Foren an, bei denen die Betroffenen professionelle Unterstützung erhalten. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Perspektiven von Frauen, Kindern und Minderheiten. In den Projektländern konnten wir folgende Schutzmaßnahmen umsetzen:

  • Wiederherstellung und Einrichtung von Schutzstrukturen und Frauenforen 
  • Veranstaltungen zur Sensibilisierung für und zum Schutz vor geschlechtsbasierter Gewalt und zur Förderung von sozialem Zusammenhalt
  • Erleichterter Zugang zu Informationen über Betreuungsdienste und juristische Dienste

Ergebnis: Mehr als 75 % der Zielbevölkerung berichtet über mehr Wissen über ihre Rechte sowie gemeinschaftsgestützte psychosoziale Unterstützung und dadurch auch über besseren Zugang zu Schutzdiensten. Fast 90 % der Zielbevölkerung fühlt sich sicherer und mit Respekt und Würde behandelt.

Eine junge Frau steht im Profil vor einer von Oxfam gebauten Latrine.
„Bevor die Toiletten gebaut wurden, hatten wir als Frauen viele Probleme. Das Feld war weit vom Dorf entfernt, unsicher, und wir hatten Angst vor Übergriffen, wenn wir hinausgingen. Mit dem Bau dieser Latrinen hat sich unser Leben nun verändert", sagt Kowsar Hussein aus der Sanaag-Region in Somalia.

Fazit 

Trotz der groß wirkenden Dimension dieses Sieben-Länder-Projektes konnten Maßnahmen an die spezifischen Bedürfnisse der Zivilbevölkerung angepasst umgesetzt werden. Das macht unsere humanitäre Hilfe effizienter und durch die Flexibilität der Ressourcen auch schneller.  

Ein neues länderübergreifendes Projekt zur humanitären Hilfe führt Oxfam aktuell in den Ländern der Sahelzone durch (Burkina Faso, Mali, Niger und Tschad). 

Damit wir auch in Zukunft in Krisen und Katastrophen lebenserettende Nothilfe leisten können, benötigen wir Ihre Unterstützung. Danke für Ihre Hilfe!

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