Laufzeit: 15.07.2024 bis 31.08.2026
Projekttitel: Multisektorale humanitäre Hilfe (WASH, Ernährungssicherung, Schutz) für die von Krisen betroffene Bevölkerung in der zentralen Sahelzone (Burkina Faso, Mali, Niger und Tschad)
Finanziert durch: Auswärtiges Amt
Projektregion: Burkina Faso: Region Nord, Centre Nord und Sahel / Mali: Region Mopti und Gao / Niger: Region Tillabéry / Tschad: Provinz Lac, Ouaddai und Departement Assoungha.
Lokale Partnerorganisationen: Burkina Faso: UNIJED, Seracom, ATAD / Mali: Stop Sahel, Action Mopti / Niger: ONG DEMI-E, NGO AGIR / Tschad: ONG Nationale NIRVANA, APLFT
Themen: WASH, Ernährung sichern, Schutzmaßnahmen

Die Situation vor Ort

Seit vielen Jahren sind die Menschen in der Sahelzone (Burkina Faso, Mali, Niger, Tschad) multiplen Krisen ausgesetzt. Langanhaltende Konflikte zwischen bewaffneten Gruppen und eine Hungerkrise, die sich durch die Klimakrise verschärft, erschweren der Zivilbevölkerung ein Leben in Frieden, Sicherheit und Würde.  

Seit September 2023 haben sich Mali, Niger und Burkina Faso zur Allianz der Sahel-Staaten vereint, sind aus der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) ausgetreten und schotten sich immer weiter ab. Das hat schwerwiegende Folgen für die ohnehin schon schwierige finanzielle und soziale Situation der Bevölkerung.  

Es wird geschätzt, dass mehr als 9 Millionen Menschen aufgrund der bewaffneten Angriffe in bereits von Armut geprägte Gemeinden fliehen mussten. Über die immer knapperen Ressourcen wie Wasser und Land entstehen weitere Konflikte. Dabei wird geschlechtsbasierte, sexualisierte Gewalt systematisch als Waffe angewendet, insbesondere gegen Mädchen und Frauen. Männliche Kinder und Jugendliche werden oft durch die bewaffneten Gruppen zwangsrekrutiert.  

Ein großes Problem: Die Klimakatastrophe

Zur instabilen Sicherheitslage kommt eine akute Ernährungskrise, die durch dramatische Überschwemmungen im Jahr 2024 verschärft wurde. Alleine in Tschad wurden mehr als 432.000 Hektar Fläche durch Überschwemmungen zerstört, wodurch die Menge an landwirtschaftlicher Nutzfläche dramatisch gesunken ist. Gleichzeitig leidet die Region an extremer Dürre, wodurch der Boden das Wasser bei Überschwemmungen noch schlechter aufnehmen kann.

23 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, rund die Hälfte davon aufgrund akuter Mangelernährung.

Eine ältere Frau bearbeitet ihr Land, das aufgrund von Dürre immer trockener wird.
„Es wird von Tag zu Tag schwieriger, genug zu essen zu bekommen“, sagt Satou Coulibaly. Wegen unregelmäßiger Regenfälle und Trockenheit wächst ihr Gemüse nicht mehr wie gewohnt.

Durch die zerstörte Wasserinfrastruktur und den dadurch eingeschränkten Zugang zu sauberen Quellen, kommt es zu immer mehr Cholera-Fällen und weiteren Krankheiten. Oxfam gehört zu den wenigen Hilfsorganisationen, die vor Ort präsent sind und noch einen Zugang zu den betroffenen Menschen haben. 

Unser Ziel

Die Zivilbevölkerung in der Sahelzone ist auf humanitäre Unterstützung angewiesen. In der akuten Notlage geht es in erster Linie darum, Leben zu retten und Leid zu lindern. Darüber hinaus setzt sich Oxfam mit seinem umfassenden WASH-FIT-Ansatz für den Bau von Sanitäranlagen und die Entwicklung von Abfallentsorgungssystemen ein, um Krankheiten vorzubeugen.   

Außerdem zielen unsere Projekte darauf ab, die Existenzgrundlagen der Menschen durch Nahrungsmittel zu schützen und Beratungsstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt zu schaffen. Dabei haben wir benachteiligte Gruppen wie Frauen, Mädchen, Menschen mit Behinderung, Geflüchtete sowie Minderheiten besonders im Blick. 

Zwei große Flaschen mit Speiseöl stehen vor Nahrungsmittelpaketen auf einem trockenen Sandboden.
Verteilung von Nahrungsmittelhilfe in Boussouma (Burkina Faso) an 700 Haushalte, darunter im eigenen Land Vertriebene und gefährdete Bevölkerungsgruppen.

So erreichen wir unser Ziel 

WASH:  

  • Bau und Sanierung von Wasserstellen
  • Integration solarbetriebener Systeme und die Bereitstellung von Wassertransportdiensten („water trucking“)
  • Schulungen und Einrichtung von lokalen Wasserkomitees
  • Bau von öffentlichen Latrinen (in Gesundheitszentren und Schulen) und Entwicklung des Abfallentsorgungssystems
  • Verteilung von WASH-Sets an Schulen und Gesundheitszentren 

Ernährungssicherung: 

  • Verteilung von Nahrungsmittel-Soforthilfe und Bargeld- oder Gutscheinhilfe
  • Verteilung von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (Werkzeuge, Saatgut) und Vieh zur Verbesserung der Nahrungssicherheit. 

Beratung von benachteiligten Gruppen: 

  • Einrichtung von Schutzkomitees auf Gemeindeebene
  • Zugangs zu Präventions- und Beratungsdiensten für Frauen und Mädchen, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. 

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