Hungerlöhne, giftige Pestizide und entlassene Gewerkschaftsmitglieder: In vielen Lieferketten deutscher Unternehmen werden die Menschen- und Arbeitsrechte von Beschäftigten und Kleinbäuer*innen verletzt und die Umwelt zerstört. Doch statt dagegen vorzugehen, nehmen deutsche Konzerne diese Missstände häufig billigend in Kauf oder profitieren sogar von den ausbeuterischen Bedingungen.
Die vier größten deutschen Supermärkte Aldi Nord und Süd, die Schwarz-Gruppe mit Kaufland und Lidl, Rewe mit Penny und Edeka mit dem Netto Marken-Discount zum Beispiel haben in den letzten Jahren Rekordumsätze gemacht – während viele Arbeiter*innen, die unsere Lebensmittel herstellen, so schlecht bezahlt werden, dass es kaum zum Leben reicht.
Deshalb setzt sich Oxfam seit Jahren für menschenwürdige und gerechte Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Supermärkten ein. Und unsere Erfolge zeigen, dass Supermärkte auch anders können. Nicht zuletzt durch den Druck unserer Kampagnen haben Aldi, Lidl und Rewe in den letzten Jahren erste Fortschritte im Bezug auf Menschenrechte gemacht. Das zeigt auch unser jährlicher Supermarkt-Check.
Doch ein Ende der Ausbeutung ist auf diesem Weg nicht in Sicht. Denn freiwillig werden Supermärkte und andere Unternehmen ihr Geschäftsmodell nicht grundlegend ändern – es braucht gesetzliche Regelungen zum Schutz von Menschen- und Arbeitsrechten.
Der erste Schritt ist schon getan: In Deutschland trat im Jahr 2023 ein Lieferkettengesetz in Kraft. In diesem Jahr haben wir immer wieder an die Verantwortung der vier großen Supermarktketten appelliert. Doch einige Supermärkte machen weiter wie bisher. Daher haben wir nun Beschwerde nach dem Lieferkettengesetz eingereicht.
Das deutsche Lieferkettengesetz greift an entscheidenden Stellen noch zu kurz – z.B. können Betroffene von Menschenrechtsverletzungen nicht auf Schadensersatz klagen. Deshalb kämpfen wir für ein starkes Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene!
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