Laufzeit: 01.08.2023 – 31.12.2027
Projekttitel: Stärkung der Resilienz und des sozialen Zusammenhalts der von Krisen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffenen Bevölkerung in der Region Centre-Nord
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektregion: Centre-Nord, Gemeinden: Kaya, Kongoussi und Boulsa
Lokale Partnerorganisationen: Alliance Technique D'Assistance Au Développement (ATAD), SeveAfrica
Themen: Lokale Zivilgesellschaft in Krisen stärken, Klimagerechtigkeit schaffen

Die Situation vor Ort

Die Menschen in Burkina Faso erleben aktuell eine dramatische Versorgungskrise. Über drei Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, circa fünf Millionen auf humanitäre Hilfe. Grund dafür ist unter anderem die Klimakrise: Dürren gefolgt von Überschwemmungen und wiederkehrenden Heuschreckenplagen zerstören die Landwirtschaft und damit die Lebensgrundlagen von einem Großteil der Burkinabè. Aber auch strukturelle Probleme, durch politische Unruhen und schlechte Regierungsführung, verschlimmern die Lage: Viele Menschen sind auf der Flucht und die Gesundheitsversorgung wird zunehmend schlechter. Besonders stark trifft die Krise Frauen und junge Erwachsene, weil sie strukturell benachteiligt sind, also ihre Rechte nicht ausleben können und schlechteren Zugang zu wirtschaftlichen Perspektiven und grundlegender Versorgung haben.

Unser Ziel

Wir tragen dazu bei, dass die Bevölkerung und lokale Netzwerke in der Region Centre-Nord langfristig gestärkt sind. Das wiederum bewirkt, dass die Gesellschaft widerstandsfähig gegenüber Krisen wird, sich der soziale Zusammenhalt verbessert und dadurch Frieden gefördert wird.

So erreichen wir unser Ziel:

1. Wir verbessern die Ernährungslage für gefährdete Personen und unterstützen dabei vor allem von Frauen geführte Haushalte.

  • Betroffene Haushalte erhalten finanzielle Unterstützung beim Kauf von Saatgut und Düngemitteln.
  • Frauen und Mädchen bieten wir eine Ausbildung in der Verarbeitung und Konservierung von Agrarprodukten an.
  • Um die Ernährung von Kindern zu verbessern, fördern wir den Anbau von Pflanzen mit hohem Nährwert (z. B. Moringa, Hülsenfrüchte).
  • Wir fördern die Gründung von Kleinstunternehmen und unterstützen sie dabei, ihre organisatorischen, technischen, kaufmännischen und finanziellen Kapazitäten auszubauen.
  • Ebenso unterstützen wir Menschen, die bereits in der Nahrungsmittelproduktion tätig sind, sich technisch und organisatorisch weiterzubilden.  
  • Außerdem unterstützen wir Frauen und Jugendliche dabei, finanziell unabhängiger zu werden und beraten sie bei der Einrichtung eigener Bankkonten.

2. Wir verbessern den Zugang zu wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur; insbesondere für Frauen, Jugendliche, marginalisierte und vertriebene Personen.

  • Wir fördern gemeinschaftliche Strukturen wie Versammlungen, in denen der Ausbau und die Verwaltung von Wasserstellen abgestimmt werden.
  • Wir unterstützen den Bau und Rehabilitierung von Trinkwasseranlagen, Marktinfrastrukturen, Gesundheitseinrichtungen sowie den Bau von Klassenzimmern.
  • Und sorgen durch Weiterbildungen dafür, dass die neuen Infrastrukturen nachhaltig verwalten werden.
  • Wir unterstützen die Gemeinschaften dabei, den Ausbau der Infrastrukturen umweltfreundlich und entsprechend sozialer Bedarfe zu gestalten.
  • Kleinstunternehmen, die besonders von der Krise betroffen sind, unterstützen wir finanziell.

3. Die Gemeinschaften erarbeiten Methoden und bauen gesellschaftliche Strukturen zur Konfliktvermeidung und -lösung aus.

  • Es werden Regeln für die gemeinsame Nutzung von natürlichen Ressourcen festgelegt und gemeinschaftliche Strukturen eingerichtet, die potenzielle Konflikte in diesem Zusammenhang lösen können.
  • Indem gesellschaftliche Risiken identifiziert werden, können Probleme rechtzeitig angegangen werden und ein friedliches Zusammenleben gestärkt.
  • Wir fördern den Ausbau von lokalen Kapazitäten in den Bereichen Mediation, Verhandlung und gewaltfreier Kommunikation.
  • Wir unterstützen bei der Umsetzung des nationalen Aktionsplans im Zusammenhang mit den UN-Resolutionen 1325* und 2250**.

4. Die Gemeinschaften entwickeln Mechanismen auf struktureller sowie individueller Ebene, um besser auf wiederkehrende Krisen und (Natur-)Katastrophen reagieren zu können.

  • Wir organisieren 60 Bildungsveranstaltungen zu bewährten Praktiken rund um das Thema Anpassung an den Klimawandel und Abschwächung seiner Folgen für Schulen und Gemeinschaften.
  • Lokale Akteure werden darin unterstützt, Maßnahmen zu entwickeln, die die Auswirkungen der Klimakrise abschwächen.
  • Zudem unterstützen wir die Organisation eines gemeisschaftlich basierten Prozesses, dessen Ziel es ist, die Risikien der Ernährungsunsicherheit in der Region zu erfassen und bewerten.
  • Und drei Gemeinschaften unterstützen wir dabei, Notfallpläne zu erstellen und sie auch umsetzen zu können: In den vergangenen 10 Jahren hat das Land mehrfach Naturkatastrophen und humanitären Krisen wie Dürren, Überschwemmungen, Epidemien und massive Bevölkerungsbewegungen erlebt. Die Gemeinschaften und staatlichen Strukturen werden technisch und finanziell dabei unterstützt, Notfallpläne zu entwickeln, um Katastrophen und Krisen zu verhindern und zu bewältigen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit sich Menschen in Krisen wieder neue Lebensgrundlagen aufbauen können:

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* Die Resolution 1325 bezweckt insbesondere den Schutz von Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten und fördert die Teilhabe von Frauen.
**Die UN Resolution 2250 steht für einen wichtigen Perspektivwechsel der internationalen Politik auf den positiven Beitrag junger Menschen für Frieden und Sicherheit. Sie fordert die Mitgliedstaaten auf, Jugendliche aktiv und selbstbestimmt in die Friedensentwicklung einzubeziehen.