Laufzeit: 01.08.2022 – 31.08.2025
Projekttitel: Stärkung der Resilienz der von Konflikt und Wirtschaftskrise betroffenen aufnehmenden Gemeindemitglieder und Binnenvertriebenen sowie lokalen Institutionen in den Gouvernements Taiz und Ibb
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektregion: Taiz und Ibb Lokale
Partnerorganisation: Tadeem Youth Foundation (TYF)
Themen: WASH, Ernährung sichern, Lokale Zivilgesellschaft in Krisen stärken

Die Situation vor Ort

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, dessen Wurzeln in den 1960er Jahren liegen. Laut UN gilt er als die größte humanitäre Krise unserer Zeit. Der Krieg umfasst einen komplexen Konflikt um politische Macht und den Zugang zu Ressourcen zwischen den Huthi-Anhänger*innen und der „Anti-Huthi-Allianz“ um Ex-Regierungschef Hadi. Aufgrund des Konflikts wurden bereits rund 4 Millionen Menschen vertrieben. Ein Großteil der Bevölkerung hat keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Hygiene- und Sanitärversorgung und ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Denn nicht nur wichtige Infrastruktur ist zerstört, auch das Wirtschaftssystem ist instabil. Nahrungsmittel sind kaum noch bezahlbar. Das verschlimmert die Ernährungskrise, die bereits infolge klimatischer Veränderungen drastisch ist. Frauen und junge Menschen trifft die Krise besonders stark, weil sie weniger Zugang zu Rechten, wirtschaftlichen Möglichkeiten und grundlegenden Dienstleistungen haben.

Unser Ziel

Betroffene Gemeinschaften und lokale Institutionen sind einerseits durch eine verbesserte WASH-Versorgung, sichere Ernährung und Lebensgrundlagen gestärkt und können andererseits durch neu gewonnene Strukturen und Führungskapazitäten entsprechend auf Krisen reagieren.

So erreichen wir unser Ziel:

1. Der Zugang zu einer nachhaltigen Wasser-, Sanitär- und Abfallversorgung ist für alle Betroffenen verbessert.

  • Fünf Wassersysteme werden saniert, repariert und durch solarbetriebene Wasserpumpsysteme ergänzt.
  • Eine Pilotanlage für eine dezentrale solarbetriebene Wasserentsalzung wird gebaut.
  • Zwei städtische Abwasserkanalnetze werden gebaut oder saniert (Al Hawban und Taiz Stadt).
  • Schulungen zur Mülltrennung werden angeboten und Utensilien fürs Recycling verteilt, damit feste Abfälle sicher gesammelt und entsorgt werden können.
  • Die lokale Produktion von Produkten für Menstruationshygiene und Seife wird etabliert, sodass sie schneller zugänglich sind.

2. Die Lebensgrundlagen und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit sind gestärkt.

  • Um die Gründung kleiner Unternehmen als alternative Einnahmequellen zu unterstützen (Imkerei, Viehzucht oder Landwirtschaft) werden Schulungen angeboten.
  • Besonders betroffene Haushalte erhalten Bargeldzuschüsse für den (Wieder-)Aufbau ihrer Geschäftstätigkeiten.
  • Frauen und Jugendliche erhalten Schulungen, um Solaranlagen installieren und betreiben sowie Bausätze warten zu können.
  • Der Wiederaufbau von lokaler Infrastruktur wie beispielsweise Wege, Straßen und Marktplätze wird finanziell unterstützt.

3. Die Gemeinschaften sowie lokale Akteure, insbesondere Frauenrechtsorganisationen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, können mehr Einfluss nehmen und übernehmen eine größere Führungs- und Entscheidungsrolle in der Krisenbewältigung und beim Wiederaufbau.

  • Frauenrechts- und zivilgesellschaftliche Organisationen können durch den Ausbau von Kapazitäten zunehmend über Rechte und Rechtsanspruch informieren, nachhaltige Lösungen für die Krise einbringen und Interessen in den Gemeinschaften vertreten.
  • Junge Frauen und heranwachsende Mädchen erhalten Schulungen in Rechtshilfe, professionelle Rechtsberatung und werden beim Aufbau institutioneller Kapazitäten unterstützt.
  • Die lokale Interessenvertretung wird ausgebaut sowie sozialer Zusammenhalt gestärkt. Zudem werden Ansätze unterstützt, bei denen die Gemeinschaften selbst ihren Bedarf bestimmen und gesellschaftlichen Wandel herbeiführen.
  • Der Austausch zwischen Gemeinschaften und lokalen Behörden wird ausgebaut, um die Zusammenarbeit zu stärken.
  • Lokal geführte Initiativen werden gefördet, finanziell unterstützt und bei Bedarf beraten.

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