K. M. Manoj Umayanga Bandara lebt mit seiner Frau und fünf Kindern in Dewalegama am Rande des Sinharaja-Regenwaldes – einem der letzten großen zusammenhängenden Waldgebiete Sri Lankas. Das Gebiet im Süden des Landes ist berühmt für seine Biodiversität und zählt seit 1988 zum UNESCO-Weltnaturerbe. In diesem fragilen Ökosystem bauen kleinbäuerliche Familien wie die K. M. Manoj Umayanga Bandaras Tee an.

Doch durch den Tee-Anbau sank die Bodenfruchtbarkeit drastisch. „Der Boden war so gut wie tot, es gab keinerlei Würmer oder Insekten darin“, erklärt K. M. Manoj Umayanga Bandara. Der Kleinbauer fürchtete, dass er und seine Familie die Gegend und ihr Land verlassen müssen.

Umweltschonende und sozialverträgliche Anbaumethoden

Seit Januar 2016 unterstützt Oxfam zusammen mit seiner Partnerorganisation Rainforest Rescue International insgesamt 750 Familien von Kleinbäuerinnen und -bauern bei der Umstellung auf biologischen Tee-Anbau. Sie verzichten auf chemische Düngemittel und stellen ihre Arbeit komplett auf Methoden des ökologischen Landbaus um.

Zwar wachsen die Bio-Pflanzen langsamer, sodass die Ernte über einen begrenzten Zeitraum geringer ausfallen kann. Doch dadurch, dass der Bio-Dünger nur halb so viel kostet wie chemische Düngemittel und der Verkaufspreis des Bio-Tees um etwa ein Viertel über dem des konventionellen Tees liegt, können die kleinbäuerlichen Familien die temporär geringeren Erntemengen weitestgehend kompensieren.

Gut für die Familien, gut fürs Ökosystem

Insgesamt stärken die Umstellung auf ökologischen Anbau und die Anbindung an den nationalen Bioprodukt-Markt die Produktivität der kleinbäuerlichen Haushalte und machen sie widerstandsfähiger gegen klimatische Veränderungen. Die umweltschonenden und sozialverträglichen Anbaumethoden helfen damit Familien wie der K. M. Manoj Umayanga Bandaras, ihre Existenzgrundlage nachhaltig zu sichern. Gleichzeitig fördern sie die nachhaltige Regenerierung des fragilen Sinharaja-Ökosystems.

Ein weiterer Vorteil der Umstellung auf biologischen Tee-Anbau zeigte sich 2017, als Sri Lanka von Dürre und Überflutungen heimgesucht wurde: Zwar wachsen Bio-Teepflanzen im Vergleich zu Pflanzen aus konventionellem Anbau langsamer. Sie haben jedoch auch ein robusteres Blatt – das bei Dürre widerstandskräftiger ist.

Nächstes Ziel: Zertifizierung als Bio-Tee

Doch mit der Umstellung auf biologischen Anbau ist das Ziel des Projektes noch nicht erreicht. Am Ende soll auch eine Bio-Tee-Zertifizierung der Ernte möglichst vieler der geförderten 750 Kleinbauernfamilien stehen. Denn zwar dauert es von der Umstellung auf biologischen Anbau bis zur Zertifizierung als Bio-Tee in der Regel mehrere Jahre. Doch der Markt für nachhaltigen Tee wächst.

Das Ehepaar Dayananda gehört zu den 750 Kleinbauernfamilien, die auf biologische Anbaumethoden umstellen.
Das Ehepaar Dayananda gehört zu den 750 Familien, die auf biologische Anbaumethoden umstellen.

Und für K. M. Manoj Umayanga Bandara und seine Familie sind die positiven Folgen der Umstellung bereits jetzt deutlich spürbar: Durch die Teilnahme an dem Projekt geht es ihnen wirtschaftlich besser, und auch die Beschaffenheit des Bodens hat sich erheblich verbessert. Heute habe der Boden nicht nur eine satte Farbe, erklärt K. M. Manoj Umayanga Bandara, sondern stecke mit seinen Würmern und Blutegeln voller Leben.

K. M. Manoj Umayanga Bandara sorgt zudem dafür, dass auch andere Familien profitieren: Er gibt sein erworbenes Wissen rund um ökologischen Tee-Anbau an andere Mitglieder seiner Gemeinde weiter – und hilft so, organische Anbaumethoden weiter zu verbreiten und den Regenwald und Lebensraum der Menschen zu schützen.