Marita Wiggerthale, Agrar-Expertin bei Oxfam: „Wer Armut und Hunger bekämpfen will, muss die Armen und Hungernden unterstützen, nicht Agrokonzernen dabei helfen, Geschäfte zu machen. Die Bundesregierung darf sich nicht vor den Karren von Bayer, BASF, Monsanto und Co. spannen lassen. Sie treibt mit diesen Kooperationen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in die Abhängigkeit von Multis, statt ihren Zugang zu Nahrung, Land und Wasser zu verbessern.“

Die Bundesregierung und das Entwicklungsministerium (BMZ) unterstützen verstärkt Agrarkonzerne wie Bayer, BASF und Monsanto im Rahmen von Kooperationen wie der Neuen Allianz für Ernährungssicherung in Afrika und der German Food Partnership. Diese schmücken sich mit dem Etikett der Armutsbekämpfung, dienen aber vor allem den Profitinteressen der Konzerne. Die Unternehmen erschließen sich zum Beispiel neue Pestizidmärkte oder sichern sich über die Neue Allianz Land- und Saatgutrechte. Das geht vor allem zu Lasten der Mehrheit der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die ins Abseits gedrängt werden. Aber auch die Umwelt leidet, denn die industriellen Monokulturen der Konzerne schädigen die Böden und bedrohen die biologische Vielfalt.

Oxfam und zehn Nichtregierungsorganisationen* fordern von der Bundesregierung und dem BMZ:

  • Keine Entwicklungshilfe für Agrarkonzerne: Beenden Sie die Förderung von Konzernen wie Bayer, BASF und Monsanto!
  • Mehr Transparenz: Legen Sie offen, wer wofür wie viele Entwicklungshilfegelder im Bereich Landwirtschaft und Ernährungssicherung erhält!
  • Kleinbäuerinnen stärken: Richten Sie die deutsche Entwicklungshilfe an den Forderungen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im globalen Süden nach Ernährungssouveränität, der Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung und der Förderung einer umwelt- und klimagerechten Landwirtschaft aus!

* Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V., BUND, FIAN, Forum Umwelt und Entwicklung, INKOTA-netzwerk, junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Katholische Landjugendbewegung Deutschlands, Misereor, Pestizid-Aktions-Netzwerk, Weltladen Dachverband