Laufzeit: 01.07.2021 – 31.07.2025
Projekttitel: Stärkung der Resilienz und Verbesserung der wirtschaftlichen Möglichkeiten im Agrarsektor für benachteiligte Bevölkerungsgruppen und vulnerable Gemeinden im Gazastreifen und Jordantal
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektland: Besetztes palästinensisches Gebiet
Themen: Ernährung sichern, Klima und Ressourcen schützen, Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
Lokale Partnerorganisationen: ESDC (Economic & Social Development Centre), UCAS (University College of Applied Sciences), PARC (Palestinian Agricultural Development Association)

Die Situation vor Ort

Bäuer*innen im besetzten palästinensischen Gebiet sind stark unter Druck: In Gaza durch Wasserknappheit, im Jordantal durch Enteignung und Bewegungseinschränkungen. Ganz besonders lastet der Druck auf den Schultern von Frauen.

Gaza:

  • Das Gebiet wird seit 2007 von Israel blockiert. Der Warenverkehr ist eingeschränkt. Das führt zu hohen Kosten und verstärkt Armut sowie Arbeitslosigkeit.
  • Gazas einzige Wasserquelle ist durch übermäßige Nutzung und das Eindringen von Meerwasser erschöpft, weshalb die Bevölkerung auf teures und qualitativ schlechtes Wasser aus Tanklastern angewiesen ist.
  • Klimatische Extreme wie Dürren verstärken die Wasserknappheit und somit den Druck auf die Landwirtschaft.

Westjordanland:

  • Mehr als 75 Prozent aller Haushalte sind zum Teil von Landwirtschaft und Viehzucht abhängig, besonders im fruchtbaren und wasserreichen Jordantal.
  • Die anhaltende Landenteignung und der Siedlungsbau durch Israel belasten die Kleinbäuer*innen im Westjordanland stark. Verschiedene Zugangs- und Bewegungsbeschränkungen bedrohen ihre Lebensgrundlagen.
  • Die Situation führt zu Armut und verstärkt die Abhängigkeit von Hilfsleistungen.

Frauen in Gaza und Westjordanland

  • Aufgrund der Geschlechterungleichheit sind vor allem Frauen von Armut bedroht: Sie arbeiten seltener und erhalten einen geringeren Lohn als Männer. Pflege- und Hausarbeit lasten vor allem auf den Schultern der Frauen und geschlechtsbasierte Gewalt ist verbreitet.
  • Frauen in der Landwirtschaft haben einen eingeschränkten Zugang zu Betriebsmitteln (beispielsweise Werkzeuge, Saatgut), Finanzdienstleistungen und Märkten.

Unser Ziel

Besonders schutzbedürftige Gemeinschaften und lokale Akteur*innen im Jordantal und Gazastreifen werden darin unterstützt, die mit COVID-19, Konflikten und Klimakrise verbundenen Risiken zu mindern und zu bewältigen.

So erreichen wir unser Ziel

1. Der Zugang gefährdeter Personen zu Wasser, Dienstleistungen und klimasmarten Anbautechniken wird verbessert.

  • Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen stellen wir die Trinkwassernetzwerke in Tubas und Jericho (Jordantal) sowie in Al-Naser (Gazastreifen) wieder her und verbessern die Bewässerungsinfrastruktur für 500 Kleinbäuer*innen.
  • Die 500 Bäuer*innen erhalten Schulungen zur optimalen Nutzung der vorhandenen Wasservorräte.
  • Innovationszentren sollen zudem neue und an den Klimawandel angepasste landwirtschaftliche Bewässerungsmodelle und -technologien hervorbringen.

2. Die Lebensgrundlagen und das Einkommen junger Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, werden verbessert.

  • Wir unterstützen unsere Partnerorganisationen dabei, Setzlinge, Saatgut und andere Produktions- und Betriebsmittel bereitzustellen sowie Veranstaltungen zu erfolgreichen landwirtschaftlichen Praktiken anzubieten.
  • Um begleitende Angebote für die Landwirt*innen zu stärken, fördern wir neun Erzeuger*innenkooperativen mit technischem Wissen und finanziellen Mitteln.
  • 400 junge Frauen und Männer erhalten Weiterbildungen, die auf den landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt abgestimmt sind. Zusätzlich vermitteln unsere Partnerorganisationen Stellen und Praktika.
  • Ein Startkapitalfonds wird eingerichtet, um die Gründung von Kleinstunternehmen im Agrarsektor zu erleichtern. Zusätzlich werden besonders fünf von Frauen geführte Unternehmen in der Weiterverarbeitung, Verpackung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte finanziell und technisch unterstützt,
  • Zehn gehörlose junge Erwachsene erhalten Weiterbildungen und finanzielle Mittel für landwirtschaftliche Aktivitäten, die sie von zu Hause aus betreiben können.

3. Lokale Gemeinschaften, Betroffene, Kooperativen und lokale Nicht-Regierungsorganisationen stärken ihr Wissen und ihre Fähigkeiten, um auf Notsituationen angemessen zu reagieren.

  • Wir bieten gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen Schulungen und Informationsveranstaltungen zu Katastrophen-Risikomanagement auf institutioneller, kommunaler und Gemeinschafts-Ebene an.
  • Zusammen mit den Gemeinschaften und allen Betroffenen entwickeln wir Pläne für die Katastrophenvorsorge, beispielsweise zum Hochwassermanagement. Die Gemeinschaften wählen dann eine konkrete Maßnahme zur Katastrophenvorsorge aus und erhalten technische sowie finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung.

*Name zum Schutz der Person verkürzt oder geändert.

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