Laufzeit: 01.07.2021 – 31.05.2024
Projekttitel: Stärkung der Resilienz durch verbesserte und diversifizierte Lebensgrundlagen und nachhaltige Förderung der Gemeindestrukturen in Gao und Ségou, Mali
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektland: Mali
Themen: Ernährung sichern, WASH
Partnerorganisationen: STOP SAHEL, G-FORCE

Die Situation vor Ort

  • Mali ist politisch instabil. 2020 erlebte das Land einen Militärputsch, der zum Rücktritt des Präsidenten und zur Auflösung von Regierung und Nationalversammlung führte. Gegenwärtig wird Mali von einer Übergangsregierung regiert. Außerdem ist die Sicherheitssituation im ganzen Land sehr unbeständig. Vor allem im Norden Malis werden Anschläge durch islamistische Milizen verübt.
  • Etwa 80 Prozent der Bevölkerung Malis lebt von Naturweide- der Subsistenzwirtschaft und ist somit von natürlichen Ressourcen abhängig und gleichzeitig besonders von der Klimakrise bedroht.
  • Gegenwärtig sind 11,7 Millionen Menschen auf unterschiedliche Weise von der Krise in Mali betroffen. Das ist mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung, die etwa 20,5 Millionen Menschen umfasst.
  • In der Region Ségou wurde infolge von Konflikten zwischen und innerhalb der Gemeinschaften ein Großteil der Schulen, Gesundheitszentren, Wasserstellen und anderer grundlegender Infrastruktur zerstört. Die anhaltend zahlreiche Ankunft von im eigenen Land Vertriebenen in die Region belastet die Aufnahmegemeinschaften stark, da ihre Nahrungsvorräte schneller als erwartet aufgebraucht wurden. Die humanitäre Situation hat sich im Laufe der Jahre 2020 und 2021 deutlich verschlechtert: Der Anteil der bedürftigen Menschen ist um 141 Prozent auf über 2,9 Millionen angestiegen.
  • Teile der Region Gao waren aus Sicherheitsgründen nicht mehr für Menschen bewohnbar, sodass Teile der Infrastruktur aufgrund mangelnder Wartung verfallen sind. Neben den Sicherheitsproblemen haben auch Überschwemmungen die Lage verschlimmert und die Funktionsfähigkeit sozialer Sicherheitsnetze zerstört. Im Jahr 2020 hatten 57 Prozent der Menschen in Gao keine Nahrungsmittelvorräte.
  • Die COVID-19-Pandemie verstärkt die Schutzbedürftigkeit der Menschen in beiden Regionen.
  • Geschlechtsspezifische und physische Gewalt sind verbreitet. Vor allem Frauen und Mädchen sind sehr stark betroffen.

 

Unser Ziel

Besonders schutzbedürftige Gemeinschaften in den Regionen Gao und Ségou werden darin unterstützt, Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen zu meistern.

Dabei berücksichtigen wir besonders Haushalte, die von Frauen, älteren Menschen, Kindern oder Menschen mit Behinderungen geführt werden, Haushalte mit unterernährten Kindern unter 5 Jahren sowie Haushalte, die indigenen Bevölkerungsgruppen angehören.

So erreichen wir unser Ziel

  1. Wir unterstützen 2.000 besonders schutzbedürftige Haushalte dabei, ihre Lebensmittelproduktion und ihre Einkommen zu erhöhen. Das geschieht beispielsweise durch Schulungen zu Anbaumethoden und durch die Verteilung von Saatgut, das besonders gut an die Bedingungen in der Region angepasst ist. So können die Menschen dieser Haushalte ihre Nahrungsmittelbedarfe besser decken.
  2. Die Ernährung von 2.800 gefährdeten Haushalten soll besser und abwechslungsreicher werden, indem wir mit Schulungen und Kochvorführungen Menschen zum Anlegen eines Gemüsegartens motivieren und indem wir Vieh verteilen. In ernteschwachen Jahreszeiten gewährleistet die Auszahlung bedingungsloser Geldleistungen die Ernährungssicherheit.
  3. Menschen und öffentliche Strukturen, die von Vertreibung, Klimakrise oder bewaffneten Konflikten betroffen sind, werden unterstützt, indem ihr Zugang zu Trinkwasser nachhaltig verbessert wird. Zu diesem Zweck werden wir gemeinsam mit staatlichen und nicht-staatlichen Partnern vor Ort Wasserstellen bauen oder reparieren, um eine dauerhafte Wasserversorgung zu gewährleisten. Zusätzlich stärken wir die Wasserkomitees sowie lokale Reparaturbetriebe, sodass sie ihre Aufgaben besser erfüllen und selbstständig staatliche Unterstützung einfordern können. Auch verbessern wir den Zugang zu sanitären Einrichtungen in Haushalten und in öffentlichen Einrichtungen. Diese Maßnahmen sollen die Infrastruktur für die soziale Grundversorgung von 2.000 schutzbedürftigen Haushalten ermöglichen.
  4. Durch verschiedene Maßnahmen soll die Solidarität in den Gemeinschaften gestärkt werden. Es soll ein Sicherheitsnetz entstehen, das Menschen in Not auffängt. Neuankommende Geflüchtete und im eigenen Land Vertriebene können auf diese Weise erstversorgt und an die vorhandenen lokalen Unterstützungsstrukturen weiterverwiesen werden. Außerdem können besonders gefährdete Haushalte abgesichert werden (beispielsweise über Getreidelager oder Saatgutbanken). Die notwendigen lokalen Gemeinschaftsstrukturen werden durch bestehende oder neue lokale Komitees gesteuert. Wir unterstützen die Komitees finanziell sowie durch Schulungen, beispielsweise zu den Themen Fördermöglichkeiten und Interessenvertretung.

Um mehr Menschen weltweit mit unserer Arbeit zu erreichen, benötigen wir dringend Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie noch heute.

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