Die humanitäre Lage in Syrien ist aufgrund des anhaltenden Konfliktes desaströs. Die Zahl der Menschen, die Not- und Übergangshilfe benötigen, ist seit Beginn der Kämpfe stetig gestiegen und liegt derzeit bei mehr als 13 Millionen Menschen. Darunter mehr als 6 Millionen Binnenvertriebene. Etwa 3 Millionen Menschen befinden sich in schwer zugänglichen Regionen oder in belagerten Gebieten und sind täglich lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt. Die Möglichkeiten der Binnenvertriebenen und Aufnahmegemeinschaften zur Selbsthilfe sind längst erschöpft.

Allein 11,6 Millionen Menschen in Syrien haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und grundlegender Sanitär - und Hygieneversorgung. Die unzureichende Wasser- und Abwasserversorgung hat zum Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Diarrhoe, Hepatitis A und Typhus geführt. Diese kritische Lage wird durch einen Mangel an lokalem Personal zur Instandsetzung der Wasserinfrastruktur und einen Mangel an Ersatzteilen verschärft. Die internationalen Sanktionen und Embargos haben zudem zu Ölknappheit auf den lokalen Märkten und daher zu einer unzuverlässigen Stromversorgung geführt. Ohne Öl und Strom kann die Wasserversorgung in vielen Teilen Syriens nicht aufrechterhalten werden.

Trinkwasser für 160 000 Menschen

Ziel des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Projekts ist die Trinkwasser, Sanitär- und Hygieneversorgung der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung zu verbessern und die institutionellen Kapazitäten und Bereitschaft zur Katastrophenvorsorge im Wassersektor zu stärken, um die Wasserversorgung nachhaltig zu sichern. 160.000 Menschen erhalten durch das Projekt Zugang zu Trinkwasser. Durch Informationskampagnen werden die Menschen darüber aufgeklärt, wie sie trotz begrenzter Verfügbarkeit von Wasser grundlegende Hygienemaßnahmen einhalten können, um der Verbreitung von Krankheiten vorzubeugen.   

Aus- und Weiterbildung für Frauen und Binnenvertriebene

Der Bürgerkrieg und die daraus resultierenden Vertreibungen haben die Lebensgrundlagen vieler Menschen zerstört. Traditionelle Familienkonstellationen, in denen junge Männer oft den Großteil des Haushaltseinkommens verdient haben, haben sich verändert. Viele junge und gut ausgebildete Männer sind allein oder nur mit einem Teil der Familie aus Syrien geflohen. In vielen Fällen sind Frauen, Kinder und ältere Menschen zurück geblieben. Frauen, häufig ohne Ausbildung und Berufserfahrung, müssen sich nun auf die Suche nach Einkommensquellen begeben. Vor diesem Hintergrund fördert das Projekt existierende Aus- und Weiterbildungseinrichtungen in Syrien. Binnenvertriebene und insbesondere Frauen können in diesen Bildungszentren neue, dem veränderten Kontext entsprechende Fähigkeiten erlernen, die sie in die Lage versetzen, selbständig ihre Existenzgrundlagen wieder aufzubauen. Lokale Berufsbildungszentren werden bei der Entwicklung von Lehr- und Businessplänen unterstützt, um langfristig der Bevölkerung angemessene Angebote zur Aus- und Weiterbildung anbieten zu können.

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Dieses Projekt lief von Juli 2016 bis Dezember 2018.