Indien ist eines der Länder, das am stärksten von Armut und sozialer Ungleichheit betroffen ist. Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Infrastruktur und die Möglichkeiten, staatliche Grunddienstleistungen in Anspruch zu nehmen, wenig vorhanden. Hinzu kommt, dass nur noch ein Fünftel des Landes ist bewaldet ist. Und in vielen Gegenden sind insbesondere indigene Bevölkerungsgruppen von illegaler Abholzung oder Landumnutzung betroffen, die ihre ursprünglichen Lebensräume zerstören.

Oxfam Deutschland arbeitet seit 2009 in Indien mit unterschiedlichen lokalen Partnerorganisationen zusammen, um sich gemeinsam für die Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung einzusetzen. Ein Schwerpunkt der aktuellen Arbeit ist dabei die Stärkung der Rechte indigener Gemeinschaften. Es gilt, ihren Lebensraum zu erhalten: Wir unterstützen sie deshalb dabei, die Waldtitel zu beantragen, die ihnen nach dem indischen Forstgesetz zustehen. Wenn die entsprechenden Waldgebiete den indigenen Gruppen rechtlich zugesprochen werden, können sie nicht mehr gerodet werden.

Doch die wichtige Arbeit der Partnerorganisationen vor Ort ist derzeit erschwert, weil der zivile Handlungsspielraum zunehmend eingeschränkt wird. So stuft beispielsweise CIVICUS, eine internationale Organisation zur weltweiten Stärkung der Zivilgesellschaft, Indien seit 2019 als „unterdrückt“ ein. Und auch der Bertelsmann Transformationsatlas stuft Indien als „defekte Demokratie“ ein. Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen haben in den letzten Jahren ihre Lizenzen (festgelhalten im Foreign Contribution Regulation Act) verloren, die es ihnen ermöglichten Gelder aus dem Ausland zu erhalten.

Aber trotz der erschwerten Umstände und der großen Unsicherheit, wie es weitergeht, führen die meisten zivilgesellschaftlichen Organisationen ihre Arbeit vor Ort so gut es geht fort. Darunter auch unsere Partner – mit der Unterstützung von Oxfam Deutschland.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zur Selbstverständlichkeit wird: Jetzt spenden!