Die Zentralafrikanische Republik (ZAR) zählt laut Human Development Index – dem Wohlstandsindikator der Vereinten Nationen – zu den ärmsten Ländern der Welt.

Lage im Land

Nach Jahrzehnten politischer und ökonomischer Instabilität kam es im März 2013 in Folge eines Staatsstreichs zu Kämpfen zwischen der muslimischen Seleka-Miliz und christlichen Anti-Balaka-Kämpfern. Dieser Konflikt löste eine enorme Vertreibungswelle aus, die aufgrund von andauernden Kämpfen zwischen den Milizen und anderen bewaffneten Gruppen in den darauffolgenden Jahren nicht nachließ.

Im Dezember 2020 kam es im Zuge angespannter Wahlen zu einer weiteren Offensive von bewaffneten Gruppen gegen die Regierung der Zentralafrikanischen Republik, wodurch sich die humanitäre Lage im Land erneut verschlimmert.

Aktuelle Entwicklungen

Im Januar 2022 lebten laut Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mehr als 734.000 Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik als Geflüchtete in Nachbarländern. Zeitgleich leben etwa 692.000 Menschen nicht in ihren Heimatorten, weil sie innerhalb des Landes vertrieben wurden. Wo die Sicherheitslage es zulässt, kehren Geflüchtete aktuell wieder in ihre Heimat zurück. Hier sind sie allerdings ebenfalls auf Unterstützung angewiesen, um ihre Lebensgrundlagen aufzubauen.

Die unbeständige Sicherheitslage hat die Existenzgrundlagen der Bevölkerung stark beeinträchtigt: Die Menschen können ihre Felder nicht bestellen und ihr Vieh nicht versorgen. Im Jahr 2022 werden laut Humanitarian Needs Overview (HNO) circa 60 % der Bevölkerung auf Humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sein.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Insbesondere ärmere Haushalte hat der Ausbruch der COVID-19-Pandemie 2020 hart getroffen. Existenzgrundlagen sind durch die Ausgangssperren weggefallen und die mentale Belastung ist groß. Wir unterstützen und gleichen Verluste aus.

Unter anderem erleichtern wir auch Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, indem wir den Ausbau von Wasser- und Sanitäreinrichtungen fördern (WASH). Zudem unterstützen wir den Informationsaustausch über den richtigen Umgang mit COVID-19.

Wie Oxfam die Bevölkerung unterstützt

Ein großer Fokus von Oxfams Arbeit in der Zentralafrikansichen Republik liegt auf der Unterstützung von Menschen in Geflüchtetencamps und Aufnahmegemeinden sowie von Geflüchteten, die in ihre Heimat zurückkehren.

Wir versorgen besonders stark betroffene Menschen mit:

  • sauberem Trinkwasser
  • Bargeld für den individuellen Nahrungsmittelbedarf oder Nahrungsmittelgutscheinen
  • Hygiene-Sets, die unter anderem Wassereimer, Seife und Moskitonetze enthalten

Zusätzlich stärken wir die lokale Bevölkerung durch:

  • Informationen über ihre Rechte
  • Aktivitäten, die Frauen in ihrer Selbstständigkeit fördern und ihnen den Raum dafür eröffnen, Führungspositionen einzunehmen

Oxfam bevorzugt hierbei Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften entwickelt werden, um deren Bedürfnisse und Kapazitäten zu berücksichtigen und einen gleichberechtigten Zugang zu humanitärer Hilfe für die gesamte Bevölkerung zu ermöglichen.

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