Informationen über Grund- und Menschenrechte, sowie praktische Verbesserungen der Lebensbedingungen sind dringend nötig.

Sahibzada Jawad Alfaizi
Direktor von SAIBAAN

In der Provinz Mansehra im Norden Pakistans leben die Menschen vorwiegend in abgelegenen und schwer zugänglichen Dörfern. Die Infrastruktur ist schwach und die Anbindung an die moderne Welt beschwerlich.

„Informationen über Grund- und Menschenrechte, sowie praktische Verbesserungen der Lebensbedingungen sind dringend nötig“, sagt Sahibzada Jawad Alfaizi, Direktor unserer pakistanischen Partnerorganisation SAIBAAN.

Unser Projekt in Nord-Pakistan heißt „HOPE“. Das heißt nicht nur Hoffnung, sondern steht auch für ‚Harnessing Opportunities via Participation and Empowerment’, was soviel bedeutet wie ‚Möglichkeiten nutzen durch aktive Beteiligung und Stärkung der Eigenverantwortung’. Für die Bewohner/innen der 30 Dörfer im Projektgebiet in Mansehra gestaltet sich das durch:

  • aktive Beteiligung von Frauen und Männern an den Entscheidungen in ihren dörflichen Gemeinschaften
  • Dialogveranstaltungen über die Nachteile frauenfeindlicher Traditionen und die Vorteile der aktiven Einbindung von Frauen in Entwicklungsprozesse
  • Erörterung vordringlicher Gesundheitsprobleme durch Dorfgemeinschaften in Kooperation mit den lokal zuständigen Behörden
  • Verbesserung lokaler Selbsthilfekapazitäten durch Förderung ansässiger Kleinunternehmen, insbesondere in Bezug auf die Marktanbindung

In der ersten Phase des Projekts, die kürzlich zu Ende ging, wurde schon Vieles erreicht: SAIBAAN hat die Dorfgemeinschaften beim Aufbau einer Trinkwasserversorgung, beim Bau von Stichstraßen oder bei der Einrichtung zunächst provisorischer Schulgebäude unterstützt.

Weil die Menschen dank des Projekts nun viel besser über ihre Rechte auf eine grundlegende Versorgung informiert sind, tragen sie die Bedürfnisse ihrer Dörfer an die lokalen staatlichen Behörden heran. Frauen und Männer ergreifen also gemeinsam die Initiative, ihre Lebensbedingungen aktiv zu verbessern. Damit ist gleichzeitig ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung von Frauen getan: Entscheidungsprozesse innerhalb der Dörfer sind nicht mehr nur Männern vorbehalten, sondern Frauen beteiligen sich zunehmend daran – und verändern somit das klassische Rollenbild.

Mit diesen Erfolgen im Rücken ist nun die zweite Phase des Projekts gestartet. SAIBAAN wird die Dorfgemeinschaften weiter schulen, sodass sich deren Fähigkeiten, die Entwicklung in den abgelegenen Dörfern von Mansehra aktiv voran zu bringen, noch weiter verbessern. Auch die schon begonnene Unterstützung für Kleinunternehmerinnen wird weiter gehen und neue Ideen für kleine Infrastrukturmaßnahmen, wie zum Beispiel die Entsorgung von Abwässern, sollen verwirklicht werden.

Bitte unterstützen Sie unsere Projektarbeit mit Ihrer Spende!

Hintergründe

imageGul Taj wäscht ihrem Sohn die Hände. © SAIBAAN

Eine Wasserversorgung für Malkan

Gul Taj ist 30 Jahre alt und lebt mit ihrer elfköpfigen Familie in Bandi Gai, einem abgelegenen Teil des Dorfes Malkan im Landkreis Mansehra. Bisher war ihr Dorf nicht an eine zentrale Wasserversorgung angebunden, weshalb Gul Taj die schweren Wasserbehälter täglich über weite Strecken schleppen musste. Frauen wie Gul Taj haben sich in der Dorfgemeinschaft dafür stark gemacht, die Versorgung mit frischem Wasser ganz oben auf die Prioritätenliste der Entwicklungsvorhaben in Malkan zu setzen. > Erfahrungsbericht

imageFarzana im Gespräch mit dem Team von SAIBAAN. © SAIBAAN

Zusätzliches Einkommen dank Berufsausbildung

Farzana gehört zu denen, die von den Frauen im Dorf ausgewählt wurden, um an der Ausbildung teilzunehmen. Mit dem erfolgreichen Abschluss hat sie von SAIBAAN nicht nur ein Zertifikat, sondern auch eine hochwertige Nähmaschine bekommen, mit der sie als selbstständige Schneiderin arbeiten kann. “Ich verdiene als Schneiderin bis zu 5.000 Rupien (etwa 40 Euro) im Monat. Damit kann ich die Schulgebühren für meine Kinder bezahlen und ihnen auch ab und zu mal einen Wunsch erfüllen.” > Erfahrungsbericht