Laufzeit: 01.2018 – 04.2021
Anschlussphase: 07.2021 – 07.2023
Projekttitel: Entwicklung von partizipativen Anpassungsmechanismen an den Klimawandel
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektland: Burundi
Partnerorganisationen: ADISCO, OAP, Inades Formation
Themen: Folgen des Klimawandels, Wasserknappheit, Agrarökologie, Kleinbäuerliche Landwirtschaft

Etwa 90 Prozent der Einwohner*innen Burundis leben von der Subsistenzwirtschaft und sind direkt von der Klimakrise betroffen. In drei Projektgebieten im Westen des Landes unterstützen Oxfams lokale Partnerorganisationen ADISCO, INADES Formation und OAP insgesamt rund 4.500 Haushalte dabei, ein Bewusstsein für die Klimakrise zu erlangen, ihre Resilienz gegenüber den Folgen der Klimakrise zu erhöhen und somit zukünftig weiterhin ihre Lebensgrundlage zu sichern. Seit Anfang 2021 hat sich eine zweijährige Konsolidierungsphase des Projektes angeschlossen.

Direkte Auswirkungen der Klimakrise

Die hügelige Landschaft der drei Provinzen Bubanza, Bujumbura Rural und Cibitoke ist anfällig für Extremwetterlagen. Seit einigen Jahren gibt es hier vermehrt Dürren, Starkregen, Buschbrände und heftige Winde, die oftmals sogar Hagel mit sich bringen. Infolge von Erdrutschen und Überschwemmungen werden häufig ganze Dörfer und Felder zerstört, wodurch sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung dramatisch verschlechtern und Existenzen zerstört werden.

Zudem wird die durchschnittliche Jahrestemperatur in Burundi Prognosen zufolge bis 2050 signifikant ansteigen. Durch die steigenden Temperaturen und eine längere Trockenperiode wird es weniger Wasser in der Region geben.

Ein weiteres Problem ist die hohe Erosionsgefahr: Da Holz die Hauptenergiequelle der Bevölkerung ist, werden die Wälder extrem abgeholzt. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums sind die natürlichen Ressourcen ohnehin ein knappes und kostbares Gut.

Bewusstsein schaffen

Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz und wurde daher gemeinsam mit der Bevölkerung, der lokalen Verwaltung und den politischen Vertreter*innen der drei Provinzen entwickelt. Oxfams lokale Partnerorganisationen sensibilisieren die Bevölkerung und die Kommunalvertreter*innen der Projektregionen für die Auswirkungen der Klimakrise und die Vorteile eines agrarökologischen Anbaus. Dabei können sich besonders die Bewohner*innen über ihre bisherigen Erfahrungen und Beobachtungen rund um das Thema Klimakrise austauschen. Durch Forschung, an der Kleinbäuer*innen beteiligt sind, werden angepasste landwirtschaftliche Kulturen und Anbaupraktiken identifiziert. Kleinbäuerliche Produzent*innen werden in der Umsetzung verbesserter Anbaumaßnahmen geschult.

Eine landesweite Medienkampagne, die über die gesamte Projektlaufzeit durchgeführt wird, trägt dazu bei, dass nicht nur die Bevölkerung der Projektkommunen von den Sensibilisierungsmaßnahmen profitiert.

Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist die Gründung von sogenannten Klimakomitees, die sich aus Personen bereits gut organisierter Bauernorganisationen zusammensetzen. Die Mitglieder der Klimakomitees informieren die Bevölkerung beispielsweise darüber, wie Wasser und Holz nachhaltiger genutzt werden können. Zudem betreiben sie intensive Lobbyarbeit, damit zukünftig die Bedarfe der Bewohner*innen an Anpassungsmaßnahmen an die Klimakrise in den kommunalen Entwicklungsplänen berücksichtigt werden.

Sechs Frauen der Solidargruppe Bushigikirane. Die Frauen sparen gemeinsam, geben einander Kredite und machen gemeinsame Investitionen. Seit 2018 betreiben sie gemeinsam ein Restaurant. Dabei werden sie von unserer Partnerorganisation ADISCO unterstützt.
Die 10 Mitglieder der Solidargruppe Bushigikirane sparen gemeinsam, geben einander Kredite und machen gemeinsame Investitionen. Seit 2018 betreiben sie ein Restaurant. Dabei werden sie von unserer Partnerorganisation ADISCO unterstützt. Im Bild: Odette Ndayikenourukiye, Kadiya Dakyuirinamarero, Agenka Harerimana, Yoma Bukurusiri, Regina Nzeyimoma und Lezisite Niyozima.

Politischen Wandel und nachhaltige Veränderungen bewirken

Die Partnerorganisationen setzen bei der Stärkung der Resilienz auf einen agrarökologischen Ansatz. Es werden nicht nur ökologische Anbaupraktiken gefördert, sondern auch solidarische Vermarktungspraktiken etabliert und Frauenrechte gestärkt.

Um die politische Arbeit zu dem Thema Agrarökologie in Burundi zu stärken und den Wissensaustausch zu fördern, unterstützt das Projekt die enge Vernetzung mit PELUM („Participatory Ecological Land Use Management“). PELUM ist ein Agrarökologienetzwerk in Ost- und Südafrika, welches hunderte von lokalen NGOs miteinander verbindet und der Zivilgesellschaft eine starke Stimme verleiht.